Vorgehensmodelle: Das Wasserfallmodell mit Rücksprüngen und Qualitätssicherung

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In der Praxis kann es aus zwei Gründen zu Situationen kommen, die es sinnvoll erscheinen lassen, erneut in eine Phase einzutreten, die eigentlich bereits abgeschlossen war.

Zum einen können in einer Phase Fehler in den Ergebnissen einer vorherigen Phase entdeckt werden. In diesem Fall ist eine Überarbeitung des entsprechenden Ergebnisses einer früheren Phase erforderlich.

Die zweite Motivation zu einem erneuten Eintritt in eine bereits abgeschlossene Phase können neue Anforderungen an das System sein. Sich fortlaufend wandelnde Anforderungen sind eine der Hauptursachen für das Scheitern von Softwareprojekten! Man sollte immer zunächst die Möglichkeit diskutieren, die neuen Anforderungen als Aufgaben für eine Folgeversion des Systems zu sehen. Nur bei unter keinen Umständen verschiebbaren neuen Anforderungen sollte man eine Anpassung der Ergebnisse bereits abgeschlossener Phasen durchführen.

Projektbegleitende Qualitätssicherung

Ein Kritikpunkt am klassischen Wasserfallmodell besteht in der Reduzierung der Testaktivitäten auf eine einzige sehr spät im Projektablauf angesiedelte Phase. Zweifellos ist nach der Implementierung des Systems ein ausgiebiger Test erforderlich. Dies darf aber nicht die einzige Qualitätssicherungsmaßnahme im Projektablauf sein.

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Abbildung: Wasserfallmodell mit Rücksprüngen und QS

In der Abbildung wird daher die Testphase konkreter als "Systemtest" bezeichnet und zusätzlich deutlich gemacht, dass während des gesamten Projektablaufs eine begleitende Qualitätssicherung erfolgen sollte.

Quelle
Ruparelia, Nayan. (2010). Software development lifecycle models. ACM SIGSOFT Software Engineering Notes. 35. 8-13. DOI: 10.1145/1764810.1764814



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