Monsterwellen und Finanzmärkte - Teil (2)


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Freak waves gibt es nicht nur in den Ozeanen der Welt - sie treten auch an Finanzmärkten auf... - Bildquelle: pixabay

Liebe Freunde des Friedens und der Liebe,

liebe Freunde der Freiheit und des Glücks,

liebe Mitleser,

nach der gestrigen Einführung in das Thema Monsterwellen wollen wir uns heute etwas mehr den wissenschaftlichen Aspekten dieses lange Zeit von der Forschung für unmöglich gehaltenen Phänomens widmen.

Statistisch versinkt jede Woche auf den Weltmeeren dieses Planeten ein Schiff einer Reederei ohne dass dies großartig in den Nachrichten thematisiert wird. Berühmt berüchtigt ist das Bermunda Dreieck in dem so mancher Seefahrer schon seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Was als Seemansgarn und Übertreibung von Seefahrern lange Zeit belächelt wurde, weil es nach der linaren Wellentheorie nicht möglich war, war das Phänomen der Monsterwellen auf den Ozeanen dieser Welt - sprich das Auftreten von sogenannten giant oder big-waves...

Galten Monsterwellen bis 1995 noch als Seemansgarn, so änderte sich dies am Neujahrstag des 1.1.1995 schlagartig. Galt in den 50 Jahren zuvor in der Zunft der Wissenschaftler, dass nach der linearen Wellentheorie eine Monsterwelle von 30 Metern und mehr statistisch nur alle 30000 Jahre auf den Ozeanen auftreten würde, so belehrte das Unglück auf der Draupner Plattform vor der Küste Norwegens die Wissenschaft eines besseren.

Denn seit jenem denkwürdigen Neujahrstag verloren die Geschichten der Seeleute über Monsterwellen ihren Mythos von Wichtigtuerei in der Zunft der Seefahrer schlagartig. Auch wenn Wellen für gewöhnlich im Wasser auftreten, so können Wellen sich auch in der Luft ausbreiten, beispielsweise als Radiowellen. Wellen werden aber nicht nur in der Natur sondern auch an den Finanzmärkten beobachtet - ja mehr noch sie durchdringen sogar als Gravitationswellen gigantischen Ausmaßes die Tiefen des Universums und sind dabei in der Lage die Raumzeit in der wir leben, wenn auch minimal und kaum messbar zu verformen. Kurzum kann man auch sagen, dass die Wellen der Natur schlussendlich alle Entwicklungen auf Erden ebenso beeinflussen und verändern können, wie sie es in der natürlichen Grundlage unseres Seins es fortlaufend tagein tagaus ebenso tun.

Auch wenn sich Atlantikwellen und die Wellen der Ozeane sich von jenen Wellen, die sich durch die Luft ausbreiten unterscheiden so gehorchen sie dennoch denselben Grundprinzipien der Natur. Es ist somit durchaus wahrscheinlich anzunehmen, dass eben diese grundlegenden Prinzipien der Wellenphysik auch für jene Wellen gelten, die wir tagein tagaus an den Finanzmärkten beobachten können.

Seit den 50´er Jahren des letzten Jahrhunderts hat der Mathematiker Michael Longuet Higgings massgeblich die Wissenschaft der Wellenforschung auf den Ozeanen der Welt beeinflusst.

Monsterwellen treten häufiger auf als man denkt...

Bis zum Neujahrstag des 1.1.1995 war das Standard Modell von Higgins der Dreh- und Angelpunkt in der Ozeanographie und der Wellenforschung mit welcher das von zahlreichen Seeleuten beschriebene Auftreten von Monsterwellen als Seemansgarn abgetan wurde. Nach Auffassung von Higgins konnten sich Monsterwellen nur bilden, wenn die einzelnen Wellen die sich gebildet haben zusammen zu einer einzigen großen Welle aufsummieren würden. Diese recht simple Sicht zur Entstehung von Wellen änderte sich bereits jedoch in den 1960´er Jahren als einige Wissenschaftler erkannten, dass die Entstehung von Wellen offenbar doch scheinbar komplexer ist, als es das Standardmodell von Higgins vorgab.

Denn einige Wissenschaftler bemerkten, das Wellen wie aus dem Nichts ohne Vorgabe einer Wellenlänge oder Frequenz neu entstehen konnten und dabei ihr Verhalten und ihre Ausformung unerwartet ändern konnten, nachdem sie erst einmal entstanden waren. Diese Wellen waren in aller Regel Wellen mit einer großen Wellenlänge, welche die Energie der Wellen mit kurzer Wellenlänger quasi absorbierten, um diese dann in großen und kurzlebigen Wellen zu konzentrieren - sprich in Monsterwellen.

Glaubte die Wissenschaft noch viele Jahre, dass diese kurzlebigen und instabilen großen Wellen nur im Labor zu beobachten wären, wo die Wellen immer in dieselbe Richtung liefen und somit artifiziellen Ursprungs seien, so zeigte das Unglück vor Norwegen, dass diese instabilen giant waves auch in der Natur dieses Planeten auftreten und dies scheinbar häufiger als gedacht.

Der Untergang der München

Es war der Untergang der MS München, einem 261 Meter langen Frachter der zu seiner Zeit als eines der modernsten Schiffe auf der Welt galt, der Zweifel am Standardmodell der damaligen Wellenphysik aufkommen liess. Es war der 12 Dezember morgen um 3 Uhr, als das Schiff bei seiner Nordatlantikpassage in einem schweren Sturm auf See von einer Monsterwelle getroffen wurde und havarierte. Zwar gelang es der Besatzung noch einen Notruf abzusetzen, doch Schiff und Besatzung gingen mittem im Atlantik unter und jede Rettung kam zu spät. Wochen später nach dem Untergang der MS München fand man ein Rettungsboot des Frachters auf See, dass durch eine ungeheure Kraft beim Untergang oder vor dem Untergang aus seiner Verankerung gerissen wurde und niemals regulär zu Wasser gelassen wurde. Das Boot befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks der München 20 Meter oberhalb der Wasseroberfläche...

Bei dem Untergang dieses Frachters starben 27 Menschen - sprich die gesamte Besatzung - trotz aller Versuche noch Überlebende zu finden. Das tragische dabei war, dass die Suchmannschaften, wie sich erst später herausstellte, fernab der später ermittelten Unglücksstelle nach Überlebenden gesucht hatten.

Die Monsterwelle an der Draupner Plattform vor Norwegen

Ein Umdenken grundsätzlicher Art im Bereich der Welleforschung begann jedoch erst am 1.1.1995 um 15:20 MESZ - jenem Tag als eine Monsterwelle die Graupner Ölplattform vor Norwegen unvermittelt traf. Der Wind blies damals mit Hurrikanstärke und produzierte Wellen von 8 bis 12 Metern Höhe, welche gegen die Ölplattform rollten und dazu führten dass die Beschäftigten in den Innenräumen der Ölplattform sich aufhielten. Niemand der Arbeiter sah daher die Monsterwelle kommen, als sie auf die Ölplattform zu rollte. Ledglich ein Entfernungsmesser, welcher den Seegang aufzeichnete dokumentierte das Naturereignis, das bis dahin statistisch nur alle 30000 Jahre auftreten sollte.

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Die Draupner Welle - Quelle des Bildzitates: wikipedia/Taylor H - the shape of Draupner wave

Die Wahrscheinlichkeit für eine Draupner Welle, wie sie am 1.1.1995 unwiderlegbar auf der Draupner Plattform aufgezeichnet wurde, lag nach dem linearen Modell der Wellentheorie bei 1 zu 10000 Jahren, also verdammt selten und extrem unwahrscheinlich nach der damaligen Lehrmeinung. Die Aufzeichnung der Draupnerwelle an jenem 1.1.1995 veränderte in der Folge ganze Kapitel der Wellenforschung rund um den Globus. Besonders Schiffsbauer mussten nun bei Bau von Schiffen umdenken, damit diese auch solchen Monsterwellen widerstehen können.

Obwohl inzwischen bekannt ist, dass Monsterwellen häufiger auftreten als vormals vermutet, hällt die Stahlhülle der meisten Ozeanriesen nur Drücken von bis zu 15 Tonnen je Quadratmeter stand, was in etwa einer Wellenhöhe von 15 Metern entspricht. Bei einer Wellehöhe von 20 Metern werden bereits Drücke von 30 Tonnen je Quadratmeter erreicht und bei einer 100 Fuß großen Welle sind es glatte 100 Tonnen pro Quadratmeter (!!!) die auf den Schiffsrumpf einwirken und in aller Regel diesen nicht nur deformieren sondern kurzerhand durchschlagen und damit ein Schiff zum sinken bringen können.

Mit der Draupner Welle begann also ein neues Kapitel der Wellenforschung und es sollte sich später zeigen, dass die lineare Wellengleichung zur Beschreibung von Wellen nicht mehr ausreichte um das Auftreten von Monsterwellen in der Natur zu erklären.

Fortsetzung folgt...

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(1) Der Untergang der MS München


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Ehrlich gesagt weiss ich nicht, ob ich so eine Welle an den Finanzmärkten sehen will. Aber bei dem was im Moment so läuft, ist es nicht auszuschliessen.

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Interessant, ich habe was gelernt.

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extrem interessanter Artikel der mal wieder die maßlose Unterschätzung von Extremereignissen zeigt. Wenn man bedenkt dass es da oben auch sovietische Atom getriebene Eisbrecher gibt die tunlichst nich havarieren sollten :D

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