SARS-CoV-2 - welche persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist am besten?

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Mindeststandards für persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Versorgung von infizierten Personen.

  • Einwegschutzanzug der Kategorie III Typ 3 (flüssigkeitsdicht) + 4 (Sprühdicht) + 5 (partikeldicht) + 6 (begrenzt spritzdicht) möglichst mit integrierten Füsslingen und mit Haube.

Falls keine Füsslinge vorhanden sind müssen Überschuhe zusätzlich für den Fussbereich verwendet werden. Diese gibt es als Einmalartikel in unterschiedlicher Ausführung.

PSA der Kategorie III (in der Regel sogenannte Chemikalienschutzanzüge) sollte immer bei tödlichen und ernsten Gefahren für die körperliche Gesundheit verwendet werden.

Achtung:

Die Norm der Schutzanzüge wurde von der EU zuletzt geändert, so dass diese in absehbarer Zukunft offiziell nicht mehr verwendet werden dürfen und sich einer neuen Norm unterwerfen müssen. Den Herstellern von Schutzanzügen ist es aber gegenwärtig noch erlaubt ihre Altbestände abzuverkaufen, so dass man die PSA der Kat III 3,4,5,6 relativ preisgünstig ab ca. 15-20 Euro je Einmalanzug noch bekommt, wobei es nach oben kaum Grenzen gibt.

Anzüge mit Füsslingen und neuerdings auch mit integrierten Handschuhen sind zumeist deutlich teuerer. Hier müssen dann die Zusatzkosten für Überziehschuhe dann zusätzlich berücksichtigt werden. Allegemein herrscht die Auffassung. dass Einmalanzüge mit intergrierten Füsslingen und Handschuhen meist sicherer sind als jene ohne Füsslinge und intergrierte Handschuhe.

  • Atemschutz als Einwegmaskenschutzmasken - in der Regel Partikel filtrierende Halbmaske der Kategorie ffp3 EN 149 (entspricht der US Norm NIOSH-95) mit Ausatemventil - ggf. auch ohne Ventil. Bartträger sollten vor Einsatz eines Atemschutzes den Bart rasieren um bestmögliche Dichtigkeit zu erreichen.

  • Schutzhandschuhe (2 Paar) als Einweghandschuhe zur doppelten Sicherheit möglichst mit Überlänge zur Sicherung des Handgelenkbereichs. Auf die DIN Norm und das CE-Zeichen mit vierstelliger Zahl achten.

Ideal sind Nitrilhandschuhe, die entsprechend vom Hersteller auf Virendichtigkeit gemäß der aktuelle Norm klassifiziert worden sind und gemäß der Regulierung 2016/425 als persönliche Schutzausrüstung Kategorie III, Typ B zugelassen sind.

Ein entsprechender Aufdruck auf der Verpackung der Handschuhe sollte sichtbar sein. Die Handschuhe sollte darüber hinaus die DIN EN 455-1/2/3/4
und EN 374-1/2/4/5 erfüllen. Bei starker mechanischer Beanspruchung sind ggf. zusätzliche Sicherheitshandschuhe erforderlich. Nitrilhandschuhe sind - im Gegensatz zu Kautschuckhandschuhen meist auch noch bei Anwendung von öligen und organische Lösungsmitteln verwendbar. Die Reissfestigkeit ist ähnlich gut wie bei Latexhandschuhen.

  • Einmalschutzbrille mit indirekter Belüftung (eine Vollschutzbrille die dicht abschliesst)

  • Falls der Einmalschutzanzug keine Füsslinge hat ist an Überschuhe zu denken die zusätzlich vor dem Einsatz mit der PSA verwendet werden sollten.

  • Optional, falls kein kompletter Gesichtsschutz durch Einmalschutzanzug und Atemschutz/Schutzbrille erreicht wird kann zusätzlich ein Gesichtsschutz oder eine Schutzhaube verwendet werden, sofern nicht bereits ein Vollatemschutz zum Einsatz kommt, der das ganze Gesichts schützend einbezieht.

  • Sinnvoll erscheint mir zusätzlich das Tragen eines Schutzoveralls (ggf. auch eines Einmal-OP-Kittels) unter dem Einmalschutzanzug, um eine Kontamination der Kleidung durch Infektionserreger zu verhindern.

Beim Ausziehen der Schutzkleidung ist ggf. eine Assistenz erforderlich um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Die Assistenz sollte dabei ebenfalls eine PSA gemäß den jeweils gültigen Empfehlungen tragen. Ein entsprechendes Training zum Anziehen und Ausziehen einer PSA durch geschulte Kräfte wird dabei empfohlen.

  • Direkt nach dem Entfernen der PSA sind sofort die Hände einer vorschriftsmäßigen chirurgischen Händedesinfektion zu unterziehen. Keinesfalls darf das Gesicht oder andere Personen mit den Händen vorher berührt werden, da ansonsten eine ernsthafte Infektionsgefahr besteht.

Weiter Maßnahmen ist die vorschriftsmäßige Entsorgung der Einmalschutzausrüstung in einem entspreched gekennzeichneten Folienbeutel mit Snap Verschluss, der den Hinweis für biologische Gefahrstoffe als Kennzeichnung trägt. Die Entsorgung der kontaminierten Einweguntensilien hat dabei nach den jeweils gültigen gesetzlichen Bestimmungen zu erfolgen.

Laufende Aktualisierungen zu PSA-Standards gibt dabei in Deutschland das Robert-Koch Institut heraus.

Wichtig:

VOR DEM ERSTMALIGEN EINSATZ BEI INFIZIERTEN PATIENTEN IST AUS BERUFSGENOSSENSCHAFTLICHEN GRÜNDEN FÜR MEDIZINISCHES PERSONAL EINE TESTUNG AUF DAS SARS-CoV-2 VIRUS OBLIGAT.

Nur so kann im Falle einer berufsbedingten Infektion ein Anspruch gegen die Berufsgenossenschaft einwandfrei belegt werden, was bei dauerhaft bleibenden Schäden, z.B. der Lunge von hoher Relevanz bei eventueller Berufsunfähigkeit in Folge einer Infektion ist.

NACH DEM EINSATZ GELTEN DIE QUARANTÄNE BESTIMMUNGEN IN IHRER JEWEILS GÜLTIGEN FORM. EIN ENTSPRECHENDES MEDIZINISCHES MONITORING DER EINSATZKRÄFTE IST DAHER EBENSO ÜBER MINDESTENS 14 TAGE ERFORDERLICH.

Wichtiger Hinweis: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Vor dem Einsatz einer PSA sollten Einsatzkräfte die jeweils gültigen Empfehlungen der Behörden beachten und auch befolgen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben kann keine Gewähr übernommen werden, da nationale und auch internationale Bestimmungen deutlich von den hier gemachten Angaben abweichen können und zudem ständigen Änderungen unterliegen.

Zudem handelt sich bei den Angaben in diesem Beitrag um Mindeststandards. Darüber hinaus gehende Sicherheitsbestimmungen sind natürlich möglich, z.B. der Einsatz von Druckluftsystemen oder auch Atemträgern in gasdichten Anzügen. Diese Lösungen sind meist extrem teuer und daher kaum für den Einmalgebrauch geeignet - könnten jedoch gleichwohl für den ein oder anderen interessant werden, falls die Case Fatility Rate am Ende höher sein sollte, als bislang kommuniziert wird.

SCHLUSSENDLICH MUSS AUCH EINE KOMPLETTE DESINFEKTION DER KONTAMINIERTEN AREALE VORSCHRIFTSMÄSSIG ERFOLGEN. AUCH DIE REINIGUNGSKRAFT HAT DABEI EINE PSA WIE OBEN ZU TRAGEN!



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Was kosten denn die ffp3 Atemmasken normalerweise. Scheint ein gutes Business zu sein 🙄😖

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