Warum man auf keinen Fall Insekten essen sollte!

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"Insekten werden Teil des Ernährungsplans, ob uns das gefällt oder nicht."

Liebe Fleischesser,

ich kenne niemanden, der gerne Insekten isst. Aber ich kann mir vorstellen, dass etliche, die der Klimawandel-Sekte zum Opfer gefallen sind, Insektennahrung als zweckmässig für die "Rettung" des Planeten ansehen, so wie es vom WEF vorgedacht wird (Klaus Schwab: "you will eat ze bugs").

Das seien ja wertvolle Proteine, die wesentlich klimaneutraler (früher sagte man noch ökologischer, aber Ökosysteme sind heute ja sch...egal, denn es zählt nur mehr das Klima) produziert würden als solche in der Massentierhaltung. Dreimal weniger Treibhausgase entstehen angeblich, um die gleiche Menge Insektenfraß herzustellen wie Geflügelfleisch, und 20x weniger als bei Rindfleisch (1). Es gibt 2100 für den Menschen eßbare Insektenarten und sie sind reich an Omega 3- und 6-Fettsäuren, Spurenelementen und Mineralstoffen, Vitamin B2 und B12 und allen essenziellen Aminosäuren. „Sämtliche Stoffe, die im Fleisch enthalten sind, kann man auch durch Insekten aufnehmen“(1), so die Insektenverzehr-Propagandisten. Und überhaupt, 2 Millarden Menschen essen jetzt schon regelmässig Insekten, so wird von der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO behauptet (2).
Entomophagie ist auch nicht neu. Sie lässt sich angeblich von der Steinzeit bis in die Antike nachweisen.

In der EU sind bereits 7 Insekten als Nahrungsmittel im Verkehr: Mehlwurm, Europäische Wanderheuschrecke, Heimchen, Buffalowurm, Kurzflügelgrille, Honigbienen-Drohnenbrut und schwarze Soldatenfliegenlarve. Insektenfarmer bemerken (oder behaupten es) eine steigende Akzeptanz in den letzten Jahren, vor allem bei der jungen Generation.

Aber trotz allem, es gibt gute Gründe, KEINE Insekten zu essen!

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MidJourney

Auch Insekten fühlen Schmerzen und haben Emotionen

Nur weil es bis vor kurzem nicht bekannt war, ist es trotdem nicht weniger richtig: Ja, auch Insekten können Schmerzen empfinden (sogar Pflanzen können es im übrigen, siehe hier). Das (dezentrale) Nervensystem von Insekten wurde lange Zeit unterschätzt und benutzt die gleichen Neurotransmitter wie wir (z.B. Serotonin, Dopamin, GABA und andere, insektenspezifische) (3). Bienen können "depressiv" sein, auch Fruchtfliegen und bestimmte Käfer wurden bezüglich ihrer Emotionen untersucht (4). Natürlich werden wir nie wissen, was genau sie bei bestimmten Aktionen empfinden, aber die plumpe Aussage, sie können ohnehin keine Schmerzen empfinden, sollte definitiv ad acta gelegt werden. Als fühlendes Wesen sollte für einen Vegetarier jedes Insekt daher tabu sein.

Massentierhaltung 2.0

Derzeit gibt es auch keinerlei Haltungsvorschriften für Insekten (bezüglich Gehegegröße, Luftfeuchtigkeit, Auslauf, Rückzugsorte, Qualität des Futters, etc), was die Haltung natürlich extrem profitabel macht. Das sollte sich aber in Zukunft ändern, denn ist es ethisch, sich über die Massentierhaltung zu beklagen, gleichzeitig aber eine noch viel gigantischere Massentierhaltung zu propagieren?
Es gibt auch noch keine Vorschrift darüber, wie die ekligen Heilsbringer getötet werden. Neben Kälteschocken und Blanchieren wird auch der Hitzeaustrocknungstod angewendet, der besonders qualvoll sein soll, da der Tod nicht sofort eintritt...

Insekten als Krankheitsbringer

Der Ekel vor dem Krabbelgetier und vor Würmern, der ist nicht einfach eine Schwäche von uns, sondern ist evolutionär begründet, als Schutzreflex vor Krankheiten, denn verdorbene Lebensmittel (und auf solchen nisten Insekten und entstehen Maden etc.) machen krank. Das haben unsere Vorfahren schon vor Jahrzehntausenden gelernt und es ist somit Teil unseres biologischen Erbes.

Insekten haben kein ausgeklügeltes Immunsystem wie Wirbeltiere und sind daher ein begehrtes Ziel von allen möglichen Bakterien, Viren und Pilzen! Man weiß noch relativ wenig über Insekten-Krankheiten. Bis jetzt gibt es noch kaum Berichte über z.B. Parasiten oder Mykotoxine in Insekten-Massentierhaltungen - es gibt auch so gut wie keine publizierte Forschung dazu, aber mit der Hochskalierung der Produktionen ist damit zu rechnen. Neben dem allergenen Risiko der Insekten selbst, ist daher zusätzlich noch ein unbekanntes biologisches Risiko der Auswirkung von Insekten-Zoonosen auf Menschen in Betracht zu ziehen. Und von einer Zoonose kann auch mal eine Pandemie ausgehen. Öfter schon sprangen Krankheiten von Tieren auf Menschen über und Grund war immer Haltung auf engem Raum (oder in einem Labor 😝).

Wer gegen Meeresfrüchte, Schalentiere und Hausstaubmilben allergisch ist, sollte Insekten auf keinen Fall essen. Außerdem ist wichtig, dass Insekten nicht roh gegessen werden. Vor dem Verzehr müssen sie erhitzt werden, um alle Bakterien abzutöten (das passiert meist schon in der Verarbeitung) (1). Denn bestimmte, auf Insekten wachsenden Bakterien, produzieren ein Toxin, das beim Menschen zu Erbrechen und Durchfall führen kann.

Auch wenn das Futter der Insekten nicht frei von Schadstoffen ist (und kontrolliert wird es ja nicht, vor allem bei den Insektenfarmen in Asien), landen diese direkt im späteren Produkt. Anders als bei Fleisch wird das ganze Tier (inkl. Darm) verarbeitet! Produziert wird auf Profitabilität und wer kann wissen, ob mancherorts die wertvollen kleinen Proteinträger nicht mit Abfällen, Verdorbenem, etc. gefüttert worden sind. Vom Einsatz von Antibiotika und Fungiziden (5) zur "Ernteoptimierung" ganz abgesehen...

Kein Ende der Ressourcenverschwendung

Auch für Insekten gilt: Pflanzliche Proteine sind am besten direkt zu essen, der Umweg über den Magen eines anderen Lebewesens macht sie nicht wertvoller. Die Insektenzucht ist nach wie vor eine Minusrechnung, denn die Tiere benötigen ebenfalls Pflanzen, um ernährt zu werden (5) und hinterlassen somit einen ökologischen Fußabdruck, der stark vom verwendeten Futter abhängt. Studien bei industriellen Acheta domesticus (Heimchen)-Zuchten zeigten, dass es nicht stimmt, dass Insekten Proteine über ihre Nahrung besser verwerten können als Geflügeltiere (6).

Außerdem müssen Insekten verarbeitet werden, um sie verkaufbar zu machen. Das Gefriertrocknen (oder Verbrühen), Mahlen etc. in großem Maßstab verbraucht auch viel Energie (7). Wer also blindlings das Narrativ nachbetet, dass Insektenessen so nachhaltig sei, sollte erst einmal eine Gesamtkalkulation einsehen (er wird so schnell keine finden).

Die Autoren vom "Nordic Food Lab" kamen in ihrem Bericht zu einer eher nüchternen Schlußfolgerung:
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Quelle

Freisetzungsrisiko

Falls gezüchtete Insekten (z.B. Heuschrecken) ihren Gehegen entkommen, sind zumindest regional große Schäden möglich (Stichwort 8. Plage im Alten Testament). Auch könnten sie sich mit Wildtyp-Vertretern kreuzen und, falls sie zur Optimierung der Produktion genetisch modifiziert wurden (wie es bereits jetzt passiert (8)), könnten sie den Genpool der betreffenden Art auf Dauer verändern! Ein gigantisches GVO-Freisetzungsexperiment wäre die Folge, das nie bewilligt worden ist!

Das Märchen vom hohen Eiweißgehalt

Es stimmt wohl, dass gefriergetrocknete Insekten z.T. hohe Eiweißgehalte haben (9), aber wer isst schon ganze Mehlwürmer? Die bei uns verkauften Produkte, die Insektenmehl enthalten (denn nur so kann man das Zeug nennenswert verkaufen), z.B. Burgerpatties mit "biblischem Protein", werden oft beworben als "reich an Proteinen". Laut Ökotest enthalten manche dieser Produkte aber nicht einmal den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgehalt an Eiweiß, um sie als proteinreich bewerben zu dürfen! Grund dafür: Oft ist der Insektenanteil sehr gering und der Proteingehalt damit nicht der Rede wert (10).

Apropos Eiweiß, Soja als Alternative zu tierischem Fleisch finde ich auch problematisch, da die in Soja enthaltenen Isoflavone in ihrer Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln und somit eine östrogenerge Wirkung im Körper haben können - nicht ideal für Männer, aber passend zum Trend der Feminisierung der Männer in der westlichen Gesellschaft. Dieses Thema ist freilich einen separaten Post wert...

Widerstand

Und damit komme ich zum Zitat ganz oben, das die selbstherrliche Arroganz eines Lobbyisten zeigt (8). Für mich ist auch ein Grund, niemals Insekten zu essen, gerade weil es so beworben wird von den Eliten und geradezu als notwendig dargestellt wird! Dabei mehren sich die Hinweise, dass das mit dem Klima nicht so eindeutig ist, dass die Modelle alle unzureichend sind und eine Einschränkung des CO2 nicht notwendigerweise den Klimawandel stoppen würde. Ich traue den Allerreichsten einfach nicht mehr, dass deren Interessen auch nur ansatzweise so philantropisch sind, wie sie behaupten. Wie sich bei Bud Light und anderen Produkten zeigte (11), hat der Konsument immer noch eine gewisse Macht und lässt sich - noch - nicht alles gefallen. Solange wir daher noch eine Wahl haben (und z.B. Insektenmehl noch gekennzeichnet sein muss), sollten wir nach dem Motto "Wehret den Anfängen" jegliche Form von Enterophagie boykottieren!

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MidJourney

Übrigens, laut einer US-Studie an 400 Personen waren die Fleischesser glücklicher, neigten weniger zu Depressionen und hatten ein höheres Selbstbewusstsein als die Vergleichsgruppe von Vegetariern! Insektenesser waren keine dabei, aber ich wette, die würden nicht besser abschneiden als Vegetarier, was meint Ihr?

giphy.com

Quellen:
(1) https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/12/insekten-als-nahrungsmittel-die-proteinquelle-der-zukunft
(2) https://www.mdr.de/wissen/insekten-essen-nahrungsmittel100.html
(3) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8984507/
(4) https://www.bbc.com/future/article/20211126-why-insects-are-more-sensitive-than-they-seem
(5) https://www.peta.de/themen/insekten-essen/
(6) https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0118785
(7) https://www.forbes.com/sites/eustaciahuen/2017/04/30/why-eating-insects-may-not-be-as-sustainable-as-it-seems/?sh=3f889a6444c1
(8) https://www.derstandard.at/story/2000136663707/heuschrecken-koennten-fleisch-in-speisen-ersetzen
(9) https://insektenwirtschaft.de/speiseinsekten/naehrwerte/
(10) https://www.oekotest.de/essen-trinken/Essbare-Insekten--eine-nachhaltige-Fleisch-Alternative_600918_1.html
(11) https://peakd.com/hive-121566/@stayoutoftherz/der-markt-regelt-market-rules

Schreibt mir, was Ihr von der Sache hält! Als Zeitdokument. In 20 Jahren, wenn wir eventuell alle auf Insektendiät sind, könnte das interessant sein 😁!



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Wow, das wusste ich nicht: Wer gegen Meeresfrüchte, Schalentiere und Hausstaubmilben allergisch ist, sollte Insekten auf keinen Fall essen. Holy cow.

Es gibt diese magischen Wesen die Insekten für uns in gut verdauliche runde und lecke Packungen stecken. Das geht so: Huhn ist Insekten -> wir essen Eier, und später auch das Huhn. Magieeeeeee

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That look bit scary food .....those bugs making it like eating rice or them...

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Hey richtig guter Artikel von dir! Hast dir viel mühe gegeben und ich kann nur allem zustimmen. Hat echt gut getan es zu lesen. Gibt noch Hoffnung für die Menschheit, ein bisschen 😁

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Insekten bzw. Insektenbestandteile werden doch heute schon von der Lebensmittelindustrie genutzt.
Besonders wenn man Schokolinsen oder ähnliche Produkte mag, sollte man einmal darauf achten, ob
auf der Verpackung nicht ein "E 904" als Inhaltsstoff zu finden ist. Es wird als Überzugsmittel genutzt
und wird aus den (Achtung!) Exkrementen der Gummilackschildlaus gewonnen. Insektenkot also.
Auch bei "E120" hat man es mit Insektenerzeugnissen zu tun, das ist der rote Farbstoff der Cochenilleläuse., der in Fruchtgummis etc. bestimmter Hersteller steckt. Aber nicht nur da, wie ich bemerken möchte. Und die holde Weiblichkeit klatscht sich Lause in Form von Lippenstift ins Gesicht.

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In vielen Lebensmitteln sind ja schon Insekten verarbeitet, vom roten Läuse-Farbstoff mal ganz abgesehen.
Mal sehen in welche Richtung sich die Ernährung der Welt verändern wird. Es gibt ja auch noch das spannende Thema "Laborfleisch".
Ich halte es da wie das Krümelmonster (Meine große Schwäche): "Kekse, Kekse, Kekse"
*Übrigens wusstest du, das das Krümelmonster heute Geburtstag hat.
!WITZ

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I am not sure if I can eat this kind of food =D

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Gut, ich wollte und werde sowieso nie Insekten essen.
Aber das war natürlich nützlich, das noch mehr zu verdeutlichen.

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Derzeit gibt es auch keinerlei Haltungsvorschriften für Insekten (bezüglich Gehegegröße, Luftfeuchtigkeit, Auslauf, Rückzugsorte, Qualität des Futters, etc), was die Haltung natürlich extrem profitabel macht.

Das stimmt so nicht ganz. Zumindest in der EU. Da gibt es EU Vorschriften, weil auch Insekten unter die Nutztierverordnung fallen.


Dazu ab Min 4:00

Mit der BSF (Schwarze Soldatenfliege) habe ich mich hier intensiv beschäftigt, um meine Hühner autark zu ernähren.


Krabbeltiere gehören zu deren natürlichen und beliebten Futterquellen. Die Krabbeldinger selbst essen würde ich eher nicht :D

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ich kenne niemanden, der gerne Insekten isst.

Doch ... kennst du. :-)

Auch Insekten fühlen Schmerzen und haben Emotionen

Dem stimme ich zu. Ich würde prinzipiell immer versuchen, Tiere möglichst artgerecht zu halten und beim Töten nicht zu quälen. Seien es nun Insekten oder nicht.

Insekten als Krankheitsbringer

Nun ja ... Auf eine saubere Haltung kommt es an. In vielen asiatischen Ländern ist Insektennahrung viel selbstverständlicher als hier (Beispiele), und von statistisch signifikant vielen Kranken aufgrund von durch Insekten übertragenen Bakterien oder Viren ist mir nichts bekannt.

Und doch, ich denke schon, dass Insekten unterm Strich eine durchaus wertvolle, gesunde und leicht erschließbare Nahrungsquelle darstellen.

Aber du kennst mich ja mittlerweile: Ich selbst probiere gerne Neues aus (bin auch neugierig darauf, wie gut 'Laborfleisch' aus Zellkulturen irgendwann einmal sein wird), ohne das auch von anderen zu verlangen. Lass uns stattdessen einfach ein leckeres Schnitzel essen, wenn wir uns mal treffen. :)

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Sorry Taste verrutscht. Sollte ein upvote werden.

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I can only manage the first meal😁 I will pick the rice and leave the rest

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It was worth every minute of translation 😄
Could i eat bugs as a meal?
Serve them to me like pâté, so I can't see what I'm eating and there's no problem 😀

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Der Ekel vor dem Krabbelgetier und vor Würmern, [...]

Kommt darauf an, wer gefragt wird. Menschen, die in Sub- und Tropenzonen leben, gehen vom Gemuet her geschmeidiger mit Insekten um. Insekten werden als stoerend empfunden, wenn es den eigenen Wohnraum betrifft aber der Ekelfaktor ist eine Nebensache. Ist auch nicht anders moeglich, sonst stresst man sich selbst, weil bei dem Wetter, entsprechend dem Klima, gibt es immer, irgendwo, ein Insekt was unterwegs ist.

Angemerkt, ich kann mich nur auf Suedostasien beziehen, stelle mir jedoch vor, auf der anderen Seite des Globus verhaelt es sich aehnlich.

Als ich noch eine Bartagame hatte, fand ich die Insekten zum verfuettern anfangs auch ekelig, etwas das sich gelegt hat, je normaler das wurde die anzufassen.

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Mein Statement bezog sich auf Europa bzw. die "westliche" Kultur.
Auf die Tatsache, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt, darauf baut ja das WEF und arbeitet seit Jahren daran.

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Es ist und bleibt erstaunlich, dass ein Text es mit einer frappierenden Nonchalance fertigbringt, in meinem Kopf Bilder entstehen lassen, die Vergleichbares bewirken, wie der ausgestreckte Finger im Hals.
Wobei es dabei eher eine untergeordnete Rolle spielt, dass ich ohnehin bei einem Zusammentreffen mit einem Lebewesen darauf bedacht bin, dass sich zwischen Begrüßung und Verabschiedung möglichst kein Tötungsdelikt einschleicht. Noch sollte der Ochse mich platt an die Wand des Stalles drücken, noch ich dessen Schwanz zu Gulasch verarbeiten.
Bei der Massentierhaltung von Würmern werde ich dagegen hellhörig. Im Laufe von Versuchen ganz nahe der heimischen Hütte, ist es mir wahrhaftig gelungen, diese Wunderwerke der Natur in der Gartenerde und auf dem Kompost zu vermehren. (Oder haben die das ganz von allein hinbekommen?)
Sollte jemand an einer Kopie dieses Experimentes interessiert sein, dann stehe ich gerne mit einem kostenlosen Rat bereit. Wer jedoch anschließend das munter sich tummelnde Völkchen frittiert neben die Pommes mit Ketchup zu platzieren gedenkt, bei dem hege ich berechtigte Zweifel, ob im Oberstübchen noch alle Räder rund laufen?
Vollkommen anders sieht es dagegen bei der Großfamilie »Pentatomidae« aus, die (was die eigene Vermehrung betrifft) bei uns zeitweise geballt Territorium für ihre Zwecke beansprucht, welches ich jedoch lieber geruchsfrei weiter nutzen möchte. Wer also Lust auf Stink- und Baumwanzen als Beifutter verspürt, dem könnte ich ein Päckchen schnüren und per Post zukommen lassen. Die Gebühren trägt der Empfänger.
Bevor ich es vergesse – die Sortenvielfalt eiweißhaltiger Pflanzen ist bemerkenswert. Wem da die Langeweile auf dem Teller Gesellschaft leistet, dem ist der Umgang mit diesen Produkten nicht wirklich geläufig.

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Es una de las informaciones más interesantes que he leído en estos últimos tiempos, por lo del sistema inmunológico y poco desarrollado de los insectos, otros tips , jamás pero jamás comería insectos.

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Insgesamt ist auch diese Thematik eine spalterische. Der Mensch soll sich selbst als Schädling und Störer auf Erden fühlen, weil was er isst, wie er liebt, wie er sich bewegt, wohin er geht, mit wem er geht, was er tut und was er lässt, zersplittert sich in tausende Teile und so ist jedes Thema, das wie die Sau durch das Dorf getrieben wird, Anlass "darüber eine Meinung zu haben". All diese tausenden von "Untersuchungsgegenständen" erfassen den Mensch bloß als Meinungsmaschine.

Dieses Weltbild "Der Mensch als Zerstörer und Schädling" ist das eigentlich schädlichste von allen.

Es ist das Übernehmen eines eher asiatisch geprägten Welt-Verständnisses und kommt, so denke ich, aus der Doktrin des Buddhismus.

The Eastern saints were saints because they wanted to be swallowed up. The Western saint, like St. George, was sainted by the Western Church precisely because he refused to be swallowed.

Whether you call the Eastern attitude an extension of oneself into everything or a contraction of oneself into nothing is a matter of metaphysical definition.

The effect is the same, an effect which lives and throbs throughout all the exquisite arts of the East. This effect is the Sing called rhythm, a pulsation of pattern, or of ritual, or of colours, or of cosmic theory, but always suggesting the unification of the individual with the world. But there is quite another kind of sympathy, the sympathy with a thing because it is different.

G. K. Chesterton

Eingebunden in den religiösen Rahmen der asiatischen Kultur ist nicht nur nichts dagegen zu sagen, wenn sich die asiatischen Völker an ihren eigenen Doktrin orientieren, es ist völlig nachvollziehbar - umgekehrt aber ist es ebenso. Mitgefühl mit allen Kreaturen zu haben, ist nichts Falsches. Essen aber muss ich trotzdem. Wenn mein Mitgefühl dazu führt, mich selbst als den größten Sünder auf Erden zu halten, der nur dann ein guter Mensch ist, wenn er am besten gar nicht existiert, muss ich das nicht zwangsläufig so sehen. In der buddhistischen Lehre wird die Geburt nicht gefeiert, sie ist die Ursache des menschlichen Leids, nach der man immer wieder unglücklicherweise in den Kreislauf des Lebens hineingeboren wird, so lange, bis man es nicht mehr wird (Nirvana).

In der christlichen Weltsicht ist das Geborenwerden nichts tragisches, der Mensch ist für Gott seine Kreatur und er "macht sich die Welt Untertan".

Diese beiden (nicht einzigen) Weltsichten haben ihre Berechtigung, weil sie sich voneinander unterscheiden und dadurch eine Art Balance herstellen, bei der im positiven Sinn die eine Sicht der anderen ihre Übertreibungen aufzeigt. Wo zu viel "die Welt sich untertänig machen" herrscht, kontert man mit "sich selbst der Welt untertänig machen".

Christen - und das sind wir nun mal auf diesem Teil der Erde - können nicht ihre durch Religion geprägte Anschauung einfach wechseln wie ein Unterhemd, dazu sitzt die kulturelle Prägung und ihr Erbe viel zu tief. Und warum soll man sich so etwas auch wünschen oder es sich künstlich anerziehen?

Wenn ich in einer kritischen Stimmung bin, so ist es mir, als würde der Westen vom Osten nur das Schlechteste übernommen haben (Nihilismus, Passivität) genau wie umgekehrt der Osten vom Westen (Aggressivität und Aktionismus).
Dann aber denke ich, es besteht im Grunde überhaupt kein Unterschied und das sehe ich als das weitaus größere Problem an. Wenn ich über Großstädte etwa nachdenke, dann finde ich keine bedeutsamen Unterschiede zwischen Los Angeles und Berlin oder London und Tokio usw. - ich habe für mich konstatiert, dass solche Unterschiede unbedingt wichtig sind und das Eliminieren solcher Unterschiede nicht erstrebenswert. Um einen Vergleich zu geben: Wenn alles mit allem verschmilzt, stirbt es den Hitzetod (ich glaube, man nennt das Entropie).

"Einigkeit untereinander haben" ist ihrer Natur nach begrenzt, eben bis genau dahin, wo sie eine Grenze zu einer anderen Art von sich einig seienden Menschen bildet. Es gilt, in diesem Spannungsverhältnis kunstvoll zu leben, sich kunstvoll zu streiten, zu debattieren und einen Frieden zu finden, der weder das eine noch das andere auszulöschen sucht, sich aber dennoch behauptet.

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