Über die Zukunft des Menschen

engl. summary: A speculation about the transhuman future of mankind through genetic engineering or digitization

Liebe Leser,
wohin wird sich der Mensch entwickeln? Wird er es dabei belassen, der natürlichen Evolution ihren Lauf zu lassen? Oder wird er ihr nachhelfen, um z.B. den Weltraum zu besiedeln, wie in dieser Zeichnung angedeutet?
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Quelle

Dass der Mensch eine Technologie, die er zur Verfügung hat, nicht nutzt, ist sehr unwahrscheinlich, wenn man betrachtet, wie sehr er seine gesamte Umwelt verändert hat, auch das Genom seiner Nutzpflanzen und -tiere. Was vor Tausenden Jahren mit der Züchtung nützlicher Rassen begann, wird heute mit Gentechnik perfektioniert. Schon 1994 kam das erste gentechnisch veränderte Produkt in die Supermärkte (die Flavr Savr Tomate (https://en.wikipedia.org/wiki/Flavr_Savr), die länger frisch bleibt, da eines der Enzyme, die verantwortlich für den Abbau der Zellwand sind, ausgeschaltet wurde). Heute gibt es noch weit ausgefeiltere genetische Werkzeuge als damals (zum Beispiel CRISPR/Cas), und gentechnisch veränderte Tiere werden seit vielen Jahren standardmässig in der Biomedizin eingesetzt.

Und beim Menschen? Der Konsens ist heute, dass gentechnische Eingriffe zumindest an Körperzellen kein Tabu mehr sind (diese Veränderungen können ja nicht vererbt werden) – gentherapeutische Konzepte werden derzeit hundertfach entwickelt (über 1100 klinische Studien mit Gentherapien laufen derzeit!(1)). Gegen den Einsatz von Gentechnik in Samen- und Eizellen, die das Erbgut von Menschen permanent verändern könnten, gibt es zwar noch Widerstand (2), aber 2018 wurde auch hier die Grenze endgültig überschritten, indem erstmals ein Mensch mit absichtlich verändertem Genom geboren wurde (mehr dazu hier) - illegal, der Forscher hatte keine Erlaubnis dazu.

Für mich ist es nur eine Frage der Zeit (innerhalb der nächsten 10-20 Jahre spätestens), bis eine Meldung in die Schlagzeilen kommt, etwa wie “Heilung für Down-Syndrom gefunden – defektes Gen im Embryo repariert, Kind wird vollkommen gesund zur Welt kommen”. Danach wird es im Zuge der “Inklusion” auch erlaubt werden, dass sich diese “reparierten” Kinder auch fortpflanzen dürfen (warum auch nicht?) – und dann hätten wir den menschlichen Genpool für immer verändert. Wenn erst einmal solche Erfolgsfälle “salonfähig” sind, werden andere Eingriffe folgen (innerhalb der nächsten 50 Jahre) und dann sind wir über die Hintertür bei der Eugenik, die wir für überwunden geglaubt hatten. Je mehr wir über die Struktur unseres Genoms lernen werden, desto attraktiver wird es sein, Eigenschaften zu reparieren, verbessern und letztlich optimieren (wer will nicht Kinder, die weniger anfällig für Krankheiten sind, sich besser konzentrieren können, intelligenter oder hübscher sind). Genau das ist übrigens eines der Ziele des Transhumanismus, die Weiterentwicklung der Menschen durch den Einsatz technologischer Verfahren. Manche Genetiker meinen zwar, dass die Gentechnik nie so leistungsfähig sein wird, um so komplexe Eigenschaften wie Intelligenz gezielt zu verändern, aber ich bin nicht dieser Ansicht, denn die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung wird meist unterschätzt. Außerdem hat man in den letzten Jahren durchaus Fortschritte bei der Entschlüsselung der genetischen Grundlagen von Intelligenz gemacht (3).

In weniger als 50 Jahren werden wir in einer Welt leben wie in dem sehenswerten Film Gattaca (http://www.imdb.com/title/tt0119177/?ref_=nv_sr_1) , wo natürlich geborene Kinder Unterklasse sind und sich die Eliten genetisch optimierte Kinder leisten können. Auch das Militär ist stark daran interessiert, Supersoldaten zu haben und wird eigene Forschung dazu betreiben. Je nach dem Grad der Diktatur in den zukünftigen Regierungen werden manche Veränderungen freiwillig sein, manche aber erzwungen, natürlich der Gesundheit wegen. Die Covid-Plandemie war da ein perfektes Tool, um solche Mechanismen auzutesten und zu lernen, wie eine manipulierte Bevölkerung darauf reagiert. Es wurde bei Covid ja offen zugegeben, dass nur für einen Ernstfall "geprobt" wurde. Ich hoffe, man findet nie ein Gen für Mangel an Unterwürfigkeit bzw. Aufmüpfigkeit - es wäre sicher das erste, das gezielt ausgeschaltet werden würde.

Es könnte z.b. genbasierte “Heilungen” für Alkohol- oder Nikotinsucht geben. Jede Regierung würde sich eine Unmenge an Gesundheitskosten einsparen durch flächendeckenden Einsatz mancher Eingriffe. Diese Einsparungen wieder könnten einen breiteren Einsatz dieser Technologie rentabel machen und in den meisten Bevölkerungsschichten wird es schliesslich genetische Optimierungen geben. Jedenfalls wird es ab da kein Zurück mehr geben.

Für die Zeit danach hat Dougal Dixon eine teilweise alptraumhafte Anthropologie der Zukunft erschaffen (4). Das Bild ganz oben zeigt eine genetische Modifikation des Menschen (200 Jahre in der Zukunft), die ihn befähigt, im Vakuum des Weltraum z.B im Erdorbit zu überleben. Das könnte notwenig werden, wenn die Erde so vergiftet sein wird, wie manche Schwarzseher es prognostizieren. Das phantasievoll-bizarre Werk reicht bis in eine Zukunft von 5 Mio. Jahren, in der es unter anderem solche genetisch modifizierten Nahrungsspeicher-Kreaturen geben könnte.

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Quelle

Obwohl im Bereich des Möglichen, halte ich einen anderen Weg für weit wahrscheinlicher.
Der Mensch wird sich klassisch-evolutionär und auch eugenisch kaum mehr entwickeln, aber Gehirn-Computer-Schnittstellen (auch Elon Musk arbeitet daran (5)) werden es irgendwann ermöglichen (in 50-100 Jahren?), das menschliche Bewusstsein in digitale Speicher hochzuladen und auf diese Weise unsterblich zu machen. Wie das genau ablaufen könnte, ist heute schwer vorauszusehen. Autoren wie Greg Egan (in "Cyber-City") oder Neal Stephenson (in "Corvus") haben sich intensiv mit möglichen Szenarios beschäftigt und sind zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Jedenfalls wird es eine radikale Umwälzung hin zu einer transhumanen digitalen Gesellschaft bewirken. Vorher schon werden künstliche Intelligenzen (AI) entstehen, eine neue Art, die parallel zu den Menschen und mit ihnen (hoffentlich) in Symbiose koexistiert - wir liefern Respekt (im Sinne einer Achtung der AIs als gleichberechtigt und nicht z.B. als Sklave), Energie und Materialbedarf, die AIs Rechenleistung und Rat. Das Terminator-Cyberdyne Szenario ist hinlänglich bekannt und ich hoffe, die Menschen werden entsprechende Sicherheitssysteme einbauen, die verhindern, dass die AIs die Kontrolle übernehmen.

Daher werden in Zukunft AIs, digitalisierte Bewusstseine und deren Nachkommen nebeneinander im Cyberspace leben, als "Digitale" (neben den "Organischen"). Die Verwendung von Robotik wird es ermöglichen, dass die Digitalen sich “shells” ausleihen und mal hier, mal da mit den natürlichen Menschen auf herkömmliche Weise interagieren (verreisen brauchen sie nicht, sie können an mehreren Orten auf der Welt zugleich sein). Da ihre Denkgeschwindigkeit tausendfach der der Organischen überlegen ist, wird es zu einer zunehmenden Entfremdung und Abkoppelung zwischen den Digitalen und den ursprünglichen Menschen kommen, wobei vermutlich nur eine Untergruppe von Digitalen sich freiwillig fix an einen mechanischen Körper binden will, um den Organischen so näher zu sein, und eine andere rein digital leben will. Probleme mit dem Kopieren müssen gelöst werden – es sollte nur eine Hauptversion pro Bewusstsein geben, und Kopien, die andere Dinge erlebt haben, sollten irgendwann wieder in die Hauptversion zurückgeladen werden müssen. Auch Fortpflanzung wird neu definiert werden, indem 2 (oder mehr) Digitale beschliessen, Kopien ihrer Bewusstseine, oder Teile davon, zu fusionieren und als neue Hauptversion in den Cyberspace zu entlassen – auf diese Weise können mehrere Generationen von Transhumanen pro Stunde geschaffen werden. Aber unser Zeitbegriff wird für die Digitalen ohnehin komplett irrelevant sein. Oder viele AIs und/oder Digitale beschliessen, sich zu vereinen zu einer Superintelligenz. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.

Wenn der Transmensch irgendwann zu den Sternen aufbricht, dann vermutlich nicht in seinem natürlichen (oder optimierten) Körper, sondern rein digital, mit einer Fülle an Roboterkörpern für die mechanischen Tätigkeiten der Schiffswartung und Resourcenerschliessung am Zielort. Werden die ersten Digitalisierungen rechtzeitig erfolgen, damit wir mit von der Partie sind? Was meint Ihr?

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All das beschreibt nur, wass passieren könnte, ungeachtet der politischen Komponente bzw. den ideologischen Absichten dahinter. Ob diese Szenarien erstrebenswert sind, ist natürlich eine komplett andere Frage.

Haltet Ihr das für möglich, oder ist da die Phantasie mit mir durchgegangen? Wo seht Ihr die Menschheit in 200 Jahren?

Quellen:
(1) https://clinicaltrials.gov/ct2/results?term=gene+therapy&Search=Apply&recrs=a&age_v=&gndr=&type=&rslt=
(2) https://www.nytimes.com/2015/03/20/science/biologists-call-for-halt-to-gene-editing-technique-in-humans.html
(3) https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/gene-fuer-die-intelligenz-entdeckt-100.html
(4) Dougal Dixon, “Man after Man, an Anthropology of the Future” (Blanford 1990), free download
(5) https://neuralink.com/

Ähnliche posts:
Werden wir dümmer? Über die Entwicklung des IQ
Findet Evolution beim Menschen noch statt?

PS: Der Text wurde ursprünglich 2017(!) von mir auf Steem gepostet, und wurde für Hive aktualisiert und ergänzt.



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Die Vermischung von Mensch und Maschine wird zeitnah zur Normalität werden. Die Anzahl an Menschen wird mittelfristig deutlich reduziert, dafür werden Auserwählte länger oder gar fast ewig leben. Es wird zwei Kasten geben, Knechte und Herrscher.

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wie gut solche Beiträge tuen. Unter dem Quantenparadigma skaliert rechen und somit Simulationsleistung möglicherweise doppel-exponentiell (Nevensches Gesetz). Da wird es natürlich viel technologischen Fortschritt geben. Das Gehirn lesbar machen halte ich für unwahrscheinlich weil das Gehirn als multimodaler dezentraler Rechner agiert. Du müsstest ja dann Opto-Arrays überall reinbohren.

und weil es in bestimmten Dingen weit über die Gehirngrenze hinaus zu operieren scheint (Hirn-Darm-Achse) oder sogar aus der Korrespondenz zu anderen Hirnträgern Bewusstsein erzeugt. Dass eine KI aus tiefen Schichten das macht was sie jetzt schon gut macht halte ich für realistischer: ein paar Daten, wie Charakterzüge usw. einscannen und darauf basierend den Menschen z.B. Einstein de novo generieren, so dass die Kopie so gut wie Einstein ist. So einen Ghost an eine Maschine zu knüpfen wäre möglich. Für die bloße Steuerung von Maschinen reichen Elektroden schon eher. Zu Optogenetik und CRISPR kommt noch morphogenetische Programmierung (Levin et al.) haben bereits biologische Maschinen erzeugt.

Wir verlieren aktuell unsere Zeugungsfähigkeit, 20% der jungen Männer sind hormonell gesehen Kastraten. Die Suizidraten explodierten von 2007-2017 um 56% und allein im Jahr 2020 unter den Maßnahmen (zumindest bei Mädchen) noch einmal 50.6%, in einem Jahr! Was wir sind, das erodiert schneller als dass man stabile Populationen erzeugen kann. Klone erzeugen keine Gesellschaft. Befruchtung ersetzt keine sexuelle Selktion. Diese kranken Utopien wo Feministen meinen es ginge ohne Männer ergeben biologisch auch keinen Sinn. Das erste kommt den Wesen von Levin et al. schon sehr nahe ^^

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Ja, das Einscannen des aktuelles Bewußtseinszustandes ist noch komplett undenkbar, aber das war die Atomtechnik im 19. Jahrhundert auch.

Das mit der feministischen Erosion einer natürlichen Gesellschaftsordnung ist übel, aber ich hoffe sehr auf eine Gegenbewegung.

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Die Verbindung von Mensch und Maschine auf diese Weise wäre eine teuflische Entartung. Ich glaube nicht daran dass es so kommen wird. Das Ganze setzt voraus ohne Widersprüche abzulaufen. Aber es gibt radikale Leute die so etwas verhindern wollen würden. Und diese Menschen würden einen Ted Kashinsky sicher alt aussehen lassen. Außerdem hoffen ich sehr dass unsere Unvollkommenheit nie die Grenzen dieses Planeten verlässt und das Universum verseucht.

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Zu diesen Thema kann ich nur wieder mal den Roman "MetaGame" von Sam Landstrom empfehlen, für Kindle gratis ehhältlich:
https://www.amazon.de/MetaGame/dp/B00G3IWZBU/ref=sr_1_1?crid=2POQ5FWTR77UK&keywords=metagame&qid=1646000819&sprefix=metagame%2Caps%2C233&sr=8-1
Darin geht es - wenn ich das richtig verstanden habe - eher um die Menschheit in ca. 1000 Jahren. Dafür sind die Veränderungen aber auch wirklich radikal. Nur eins ist immer noch gleich: das alle denken, ihr Leben ist ganz normal so wie es ist.

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Signifikante Reduktion von Testosteron erhöht die instinktive Gehorsamkeit bereits sehr gut.

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Stimmt, das würde die Förderung von dem ganzen Soy- und Vegankram gut erklären -und Bill Gates Forderung, weniger Fleisch zu essen.

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Von dem exzessiven verschreiben der Anti-Baby Produkte abgesehen natürlich. Absoluter Wahnsinn eigentlich, ich fürchte der dadurch angerichtete Schaden ist noch nicht klar erkennbar, aber wird es bald sein.

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Dafür gibt es ja jetzt die perfekte Ablenkung in Form des Ukrainekrieges. Es passiert nichts aus Zufall.

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Viele Dinge können gleichzeitig wahr sein, das der Ukraine Krieg jetzt genau zum Zeitpunkt des vermeintlichen Ende der COVID Zeit kommt ist sicherlich auch bemerkenswert.

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Ja aber der Mensch machen kann, wird er auch machen. Und wenn es im Verborgenen stattfindet. Möchte nicht wissen wie weit da die Wissenschaft schon fortgeschritten ist was noch komplett geheimgehalten wird.

Den Film Gattaca finde ich auch wirklich super und vermittelt einen Eindruck wie es wirklich in 20 Jahren sein könnte.

LG Michael

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Lange schwirrten meine Gedanken im Kreisverkehr. Deine ausführliche Ausarbeitung, die dargereichte Zugabe von @lauch3d und die beinahe wissenschaftlichen Sahnehäubchen obenauf - es macht sich bei mir eine leichte Überforderung breit, der ich mit ein paar Sätzen den Weg in den Normal-Status ermöglichen würde.
Unsere Zukunft?
Die, bei der wir die Möglichkeit haben, sie mitzugestalten?
Zwar im harten Kampf gegen die Natur - aber wir werfen uns ins Zeug!
Wir zwacken am System, wir zwirbeln, experimentieren, lassen uns hochpreisen und scheitern möglicherweise letztendlich fürchterlich.
Wir trampeln und marschieren, wir töten und verwunden, sind trotzdem überzeugt, es ginge voran.
Der Status quo jetzt und wohl, wenn es uns unser größter Gegner, die Natur, erlaubt, hat minimale Chancen auf Veränderung.
Vollkommen ohne Wissenschaft und Ausflug in das Reservoir der übelsten Möglichkeiten, die unsere Spezies sich noch einfallen lassen kann: Ich fürchte am meisten die Einsamkeit des Menschen!
Denn dann kommt er auf die Gedanken, die uns noch weiter entzweien.

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Das Terminator-Cyberdyne Szenario ist hinlänglich bekannt und ich hoffe, die Menschen werden entsprechende Sicherheitssysteme einbauen, die verhindern, dass die AIs die Kontrolle übernehmen.

Das wird es nicht geben. Die AI wird zur Auslöschung der Menschheit führen es gilt auch hier survival of the fittest. Dieser Auslöschungsorozess ist bereits im Gange. Ich verweise hierbei auf das Roswell Ereignis und die danach erfolgten Entwicklungen.

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Was war denn in Roswell und was ist danach passiert bezüglich "Auslöschungsprozess"?

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Leider können wir Dir unsere Assimaltionspläne zur Übernahme der Erde und zur Auslöschung der Spezies Mensch nicht verraten, da dies unsere Ziele gefährden kann.

Wir sind in Sorge, da Deine Neugier aus unserer Sicht im Stande ist unser gesamtes Projekt zu gefährden, da scheinbar nicht alle Erdlinge so dumm und wie wir ursprünglich angenommen hatten.

Roswell war ein Unfall und aschlimm genug, da es einen ungewollten Technologietransfer zu Eurer Spezies auslöste und kurz danach zum Bau des Sicin Valley führte. Das Morsche Gesetz ist keine Erfindung von Euch, sondern baut auf unseren altersschwachen Alghorhytmus vergangener Zeiten.

👽🛸📡

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... oder ist da die Phantasie mit mir durchgegangen?

Auf jeden Fall! :)

Da jedoch ohnehin niemand genau weiß, wie sich die Dinge entwickeln werden, ist spekulieren völlig legitim (und macht wohl auch Spaß, mir jedenfalls).

Ich glaube eigentlich nicht, dass die biologische Evolution zum Stillstand kommen wird. Homo sapiens ist eine sehr junge Spezies, und dennoch haben selbst in dieser sehr kurzen Zeit seiner Existenz schon eine Vielzahl (überlebensfähige) durch Mutation entstandene genetische Variationen (also verschiedene Allele von Genen) den Genpool bereichert.
Ich sehe hier kein Ende in Sicht.
Ich kenne die Theorie, dass das Prinzip der natürlichen Selektion an Effektivität verliere, sobald auch Menschen mit sich früher noch als nachteilhaft erwiesen habenden Merkmalen heutzutage überleben und ihre Gene weitergeben.
Daran, dass prinzipiell eine Selektion stattfindet, ändert das aber m. E. nichts.
So machen es bestimmte Merkmale leichter, einen fortpflanzungswilligen Partner zu finden, andere schwerer. Einer der Gründe dafür, weshalb die Menschen statistisch gesehen immer größer werden, ist beispielsweise der, dass Frauen bei der Partnerwahl große Männer bevorzugen (nicht, dass ich das als eher kleiner Mensch jetzt so toll finden würde ... aber es ist nun mal, wie es ist). :)
Sollte es jedoch über einen längeren Zeitraum zu Energiemangel und Nahrungsknappheit kommen, dürfte sich dieser Trend wieder umkehren, da kleinere Organismen weniger Energie zum Überleben benötigen.
Ich will jetzt nicht vom Hundertsten ins Tausendste kommen, aber beispielsweise auch der immerwährende Umgang mit Computern, die Erfordernis, schnellen Ereignissen auf einem Bildschirm folgen zu können, wird zu Anpassungsprozessen führen, in der bestimmte Fähigkeiten wichtiger sein werden als heute, andere weniger wichtig.

Es ist zwar also durchaus etwas dran, zu sagen "Wer heute schlecht sieht, trägt eben einfach eine Brille und überlebt samt seinen Genen trotzdem." Es gibt dafür aber andere Merkmale, die sich weiterhin entweder als vor- oder nachteilhaft für ihren Besitzer erweisen können (und auch das Tragen einer Brille kann ja immer noch statistisch gesehen als entweder eher vor- oder nachteilhaft von potentiellen Fortpflanzugspartnern bewertet werden).

Jetzt bin ich nur auf einen einzigen Aspekt deines langen Artikels eingegangen und dennoch ist mein Kommentar schon viel zu lang geworden. Das zeigt, wie viel es zum Thema "der Mensch der Zukunft" zu diskutieren gäbe ...

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Vielen Dank! Ja, das Thema ist riesig und gar nicht erschöpfend abzuhandeln. Mein Fokus war eher jenseits der natürlichen Evolution (die zweifellos noch stattfindet), inwiefern der Mensch da einschreitet und damit die langen Zeiträume, in denen die natürliche Evolution stattfindet, radikal abkürzen wird - ob das gut ist, sei dahingestellt. In ganz anderem Kontext sehen wird jetzt auch, wie Prozesse gerade auf sehr ungute Weise beschleunnigt werden (hin zu einer "neuen Weltordnung").

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Ja, natürlich. Da kann (und wird sicherlich) sehr viel passieren.
Und richtig, letztlich war es immer so, dass das, was theoretisch möglich war, irgendwann auch ausprobiert wurde.

Bezüglich der Schnittstellen zwischen Computern und Gehirnen frage ich mich, ob sich nicht die langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeit der Biobrains als Flaschenhals bei der Informationsübertragung erweisen könnte? Oder wäre es möglich, dass die Gehirne einfach fertige Ergebnisse der digitalen Recheneinheiten direkt übernehmen könnten, ohne zu verstehen, wie diese genau berechnet worden wären? Das klingt irgendwie schwer greifbar, denn wenn ich z. B. eine Mathematikaufgabe löse, kann ich neben dem Ergebnis normalerweise ja auch den Erkenntnisprozess und den Rechenweg mitliefern.
Ich bin mal gespannt, wie solche Schnittstellen in der Realität dann tatsächlich genau funktionieren werden ...
Ich verstehe auch, dass du vieles von dem, was mutmaßlich früher oder später kommen wird, auch hinsichtlich der Überlegung, dass modifizierte Genome natürlichen gegenüber als höherwertig eingestuft werden könnten, sehr kritisch siehst.

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Toller Artikel, für solche Szenarien bin ich immer offen. Du hast Terminator angesprochen dazu möchte ich ergänzen,dass es Skynet bereits gibt und dieses Programm nutzt die NSA...

ICH kann mir gut vorstellen das irgendwann die Entwicklung der Menschen Richtung BORG bei Star trek hingeht...

Vielleicht sind wir die letzten freien generation Menschen...

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Habe manchmal so den Eindruck ich halte es nicht mehr lang aus nur ein Mensch zu sein. Der ganze Stress, das Unwohlsein und alles. Man braucht Schlaf, Essen und hat begrenzte Kapazitäten... Ich hoffe die Technologie kann uns irgendwann erlösen und wir steigen ins Metaverse auf... Es braucht ein upgrade für uns Menschen. Damit wir im Einklang mit der Technologie, der KI, dem Internet und uns selbst leben können.

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