Gilt der Darwinismus auch für Götter?

Liebe Leser,

heute ist bekanntlich "Mariae Himmelfahrt" (in Öst. ein Feiertag), da bietet sich doch ein religiöses Thema an.

Die überwiegende Mehrheit der Menschen glaubt an irgendeine Form von höherem Wesen, der Einfachheit halber "Gott" genannt. Ob Jesus, Allah oder Shiva spielt dabei keine Rolle für die folgenden Ausführungen.

Ich persönlich halte ja die monotheistischen Religionen (im Gegensatz zu den Naturreligionen bzw. zum Schamanismus) für ein Produkt der Evolution, eine Anpassungsleistung der Menschen, die diesen ermöglichte, auf engem Raum relativ friedlich zusammenzuleben und die "gottgewollte Ordnung" nicht anzuweifeln. Denn diese Religionen kamen erst auf, nachdem sich die Menschen in Städten organisiert hatten und erstmals eine Unterschicht bzw. soziale Ungleichheit entstand, die befriedet werden musste. Aber nehmen wir einmal an, es gibt Götter tatsächlich.

Dann stellt sich doch die Fage, wer hat Gott geschaffen? Nichts war einfach da, nicht einmal das Universum (aber das ist ein anderes Problem, es gibt ja Alternativen zum Urknall). Meistens (z.B. hier) wird diese Frage beantwortet mit "Niemand, Gott war schon immer da!" Aber abgesehen davon, dass das eine wirklich plumpe Antwort ist (eher das Ausweichen vor der Frage) und rätselhaft bleibt, woher der Antwortgeber das überhaupt wissen kann, erscheint sie auch völlig unplausibel. Sie würde bedeuten, dass die Erdengötter zugleich auch Götter aller anderen Welten und Zivilisationen wären, im gesamten Universum mit seinem Durchmesser von mindestens 78 Milliarden Lichtjahren (1). Laut einer relativ aktuellen Schätzung soll es allein in unserer Galaxie mind. 36 hochentwickelte Lebensformen geben (2) und es gibt vermutlich mehr als 100 Milliarden Galaxien (3)!

Wenn ein Mega-Gott, der Gott geschaffen hat, einhellig negiert wird (denn wenn nicht, würde das die Frage nach sich ziehe, wer denn den Mega-Gott geschaffen hat) und die einzige Vermeidung dieser Fragenkette ist, dass Gott die gesamte Schöpfung (=das Universum) verursachte, dann ist das wohl die einzige Schlussfolgerung: Hunderttausende Lichtjahre entfernt müssen dann wohl die Aliens ebenfalls zu Jesus und den anderen Göttern (je nach bevorzugter Religion) beten, so schwachsinnig sich das auch anhört. Oder deren Gottesvorstellung sieht einen komplett anderen Gott vor (obwohl der gleiche wir "unserer" gemeint ist), angepasst an deren Evolution und physikalische Bedingungen. Das würde allerdings dann wiederum dafür sprechen, dass Gott doch ein Produkt der Evolution ist, oder? Nicht unbedingt, werden Gläubige einwenden, denn eine Ameise wird einen Elefanten auch komplett verschieden beschreiben, je nachdem, ob sie an dessen Bein oder in dessen Ohr krabbelt.
Also scheint es dabei zu bleiben: Eine Schöpfung - ein Universum (das Multiversum (4) lassen wir einmal beiseite) - ein Gott.

Zumindest wäre das eine Erklärung für die oftgestellte Frage, warum Gott so unbarmherzig sein kann, und Katastrophe X zugelassen hat, bei der Y unschuldige gläubige Opfer zu beklagen waren. Er könnte einfach anderso in Universum beschäftigt gewesen sein. Über 3600 Milliarden Planeten voll mit tollpatschigen Lebewesen, das ist sicher auch für einen Gott eine Herausforderung!

Aber wenn sich die sterblichen Gläubigen irren und etwa die Multiversum-Theorie nicht ausreichend berücksichtigt haben (kein Wunder, die gibt es ja noch nicht so lange)? Entweder das (pro Paralleluniversum je ein separater "Parallel"-Gott), oder es gibt doch mehr als einen Gott (einer pro Galaxie oder Supergalaxiehaufen). Wäre das so abwegig? Und warum nicht annehmen, dass auch Götter eine Evolution durchlaufen? Ewigkeit heißt ja nicht Unveränderlichkeit. Auch Unsterbliche könnten Nachwuchs haben (sogar unendlich viel, um genau zu sein), zumal das Universum expandiert und Raum für zusätzliche "Führungsstrukturen" ermöglichen würde.
Kurzum, könnte es nicht auch unter den Göttern ein survival of the fittest geben? Und zwar auf mehreren Ebenen.

  1. Auf der menschlich-psychologischen: Götter, die nichts können und nichts leisten für die Menschheit, würden einfach nicht mehr angebetet werden (eine solche Religion würde dann einfach verschwinden und der Gott mit ihr (vermutlich)), oder durch mächtigere Götter ersetzt. So wurde Mithras, der von den Römern seit dem 1. Jhd.n.Chr. angebetete Gott, ein Opfer des Christentums und geriet völlig in Vergessenheit (5).

  2. Auf der Ebene der Götter selber. Zumindest für uns ist alles, was existiert, einer Veränderung unterworfen, sogar Berge aus härtestem Gestein ändern ihre Form unter dem Einfluß der Zeit (und des Wetters, Tektonik, etc.). Warum nicht auch Götter? Da wird es aber richtig spekulativ. Jedenfalls ist eine Evolution für mich wesentlich plausibler als die Annahme einer ewigen Existenz ohne Anpassung. Falls es mehr als einen Gott geben sollte, um so mehr. Dass sich Götter aber so primitiv balgen wie in der griechischen Mythologie, war eine höchst kindlich-naive Annahme. Ein echter göttlicher Daseinskampf setzt voraus, dass sich die Umweltbedingungen für Götter drastisch verändern (Ohne solcher Veränderungen entsteht kein Anpassungsdruck). Hier muss man schon sehr groß denken. Ein einfaches supermassives Schwarzes Loch wird da nicht reichen. Aber eventuell ein kollabierendes Universum, das wieder in eine Singularität zusammenfällt, das könnte auch einen Gott an den Rand seiner Existenz bringen!

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Die Erschaffung Adams (Sixtinische Kapelle), CC BY 3.0

Quellen:
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Universum#Form_und_Volumen
(2) https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/ab8225
(3) https://markettay.com/de/wie-viele-galaxien-gibt-es/
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Parallelwelt
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Mithraismus



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(Edited)

Hello buddy! I hope you will enjoy and rest today! I found your post very interesting, even if i am afraid i have lost some of your "vibes" in the translation! Google didnt do great job on it!

Today is also a great religious holiday in Greece, based on the person of Mary, the mother of Jesus! What I want to tell you is, that here in Greece Mary has been deified, with characteristics that were attributed for centuries to the Olympian deity, Athena! Most of the adjectives attributed to her are almost identical to those of the past.

Religions certainly evolve, personally I believe it is not based on spiritual searches, but on a struggle for their survival. However, there is a solid core in each of them that contains a wisdom or which is usually covered with allegories!

Summing up all the philosophical, religious and even scientific approaches (quantum physics), I consider the approach of things from Heraclitus in his book "On nature" is the most complete (although at the same time indefinite)

"(ι) This world was not made by any god or man, but always was, is, and will be: an eternal, living fire, kindling in measure and quenching in measure."

"(β)The true structure of things (nature) is usually hidden.
(γ) Eyes and ears are bad witnesses for people, if they have souls that do not understand their language."

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(Edited)

Spannender Gedanke und ein gut formulierter Beitrag.

Ich will versuchen auf einige Aspekte einzugehen...

Die Frage nach der Erschaffung Gottes:
Für die Gnostiker ist die Schöpfung wie wir sie sehen und erleben das Werk eines sogenannten Demiurgen. Dieser ist zwar "ein" Gott, aber nicht "der" Gott. Der eigentliche Schöpfer erschuff demnach einen Gott und dieser wiederum die Welt usw.
Das klärt aber nicht die Frage nach der Erschaffung des Schöpfers :D, für mich sind diese gnostischen Ansätze ohnehin irgendwie unbefriedigend, da sie zu sehr auf ein Jenseitiges ausgerichtet sind.

In kabbalistischen Lehren existiert ja das Konzept der sogenannten Sefirot, vereinfacht gesagt Sphären des Seins und des Seienden. Vielfach wird der Lebensbaum allerdings unvollständig abgebildet. Über der höchsten Sphäre "Keter" fehlen dann 3 Ebenen und dies sind metaphysischen Ebenen, nämlich in aufsteigender Reihenfolge: 3. "AIN SOPH AUR", 2. "AIN SOPH" und 1. "AIN".

3 Das unendliche Licht
2 Der unendliche Raum
1 Nichts / Der Nullpunkt

Womit wir dann aber wieder bei der etwas plumpen Antwort aus deinem Beitrag wären. Allerdings ist für Kabbalisten klar, dass diese Ebene des AIN sich so oder so unserer Sprachlichkeit entzieht und wir geistig auch gar nicht in der Lage sind, das zu erfassen.
Die Verknüpfung von solchen Konzepten mit den Erkenntnissen der modernen Physik/Naturwissenschaft ist eine Gratwanderung, allzu schnell driftet man hier in die eine oder andere Richtung ab.

Ich selbst maße mir nicht an hier eine allgemein und endgültige Antwort zu haben und offen gesagt sind mir Menschen, die eine solche nur allzu schnell parat haben zunehmend suspekt. Dies beinhaltet fanatische Dogmatiker aller Weltreligionen genauso, wie bindungslose „Freidenker“ irgendeiner alternativen Strömung. Immer wenn jemand daher kommt und erklärt er habe die allein selig machende Wahrheit, gehen bei mir alle Alarmglocken an.
So versuche ich mir einen offenen Geist zu bewahren und über neue Erkenntnisse zu staunen, ohne sie dabei zwingend in dieses oder jenes Weltbild einpassen zu müssen.

Vielen Dank für deinen Beitrag, das war sehr anregend.

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Danke für Deine Ergänzungen, so weit bin ich nie in eine bestimmte Religion eingedrungen. Ich stimme Dir vollkommen zu, dass jemand mit einer allzu schnellen Antwort höchstwahrscheinlich nicht recht hat.

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Meine beiden Beispiele waren rein exemplarisch, es gibt in jeder Glaubensrichtung/Mythologie solche Konzepte. Ich denke letztlich sind das immer Krücken für unseren Geist.
Nehmen wir nur mal die Zahlen welche Du schildest: 100 Milliarden Galaxien, bereits der Versuch sich diese Zahl vorzustellen überfordert doch schon irgendwie, mich zumindest.

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Evolution der Götter ist ein lustiges Gedankenexperiment, finde Gott ist eine Erfindung der Menschen, um die Welt und bis jetzt Unerklärliches besser verstehen zu können, glauben es zu verstehen, obwohl ein religiöser Gott für die Erklärung der Welt gar nicht notwendig ist, und Gott wurde/wird von den Herrschern der Welt dazu missbraucht, das Volk besser kontrollierbar zu machen.

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Interssanter Artikel, auch wenn er einige ziehmlich steile Thesen enthält. Zudem hängt der standpunkt zu dem ganzen Themenbereich ja sehr von der Einstellung des Einzelnen ab.
Jedoch gibt es auch Punkte, die man ganz objektiv beurteilen kann.
ZB. kann es ein Konzept eines Mega-Gottes irgendwo im Universum im monotheistischen Glaubenskonstrukt nicht geben - denn dann wäre ja nicht mehr monotheistisch. Und nein, Jesus ist kein Gott im eigentlichen Sinn.
Die ollen Griechen hatten ein derartiges Konzept, bei dem sogar Zeus der Göttervater (also der Oberboss unter den Göttern) vom jemand vorher geschaffen worden war. Allerdings paßte das ja in ihr polytheistisches Konzept, in dem alle Götter von irgendwelchen anderen Göttern geschaffen (gezeugt) wurden. Und zT. wieder kaltgemacht wurden, wenn sie nicht aufpaßten. Also, angewandter Darwinismus eigentlich. Die Griechen waren damals eben Pragmatiker.

Das Religionen (und speziell der Monotheismus) geschaffen wurden um die Menschen in Städten zu kontrollieren, kann man wohl so nicht sagen. Denn "Religionen" gibt es ja schon von Anbeginn der Menschheit - und vieleicht haben sogar die Vorgänger des Homo Sapiens schon spirituelle Vorstellungen gehabt, das ist durchaus möglich. Also in Zeiten, wo von Städten, nicht einmal von Ansiedlungen, keine Rede war.
Das schon existierende Religionen benutzt wurden und werden, um Menschen zu kontrollieren, steht natürlich außer Frage.

Ganz wild wirds wenn wir zu den Aliens kommen. Denn dann haben wir schon 2 Faktoren deren Existenz unbekannt ist.
Ob Aliens (deren Existenz wir auf Grund von Wahrscheinlichkeit mal als gegeben annehmen) auch an Götter glauben, kann wohl kaum beantwortet werden. Und zwar einfach weil wir keinerlei Vorstellung davon haben, wie ein Alien überhaupt denkt. Man könnte genau so gut fragen ob Marienkäfer oder Erdmännchen an einen Gott glauben.
Interessanter finde ich die Frage, ob Aliens vieleicht die Götter sind, an die wir glauben. Zumindest manche davon. Denn man könnte sich ja fragen, was macht eigentlich in unserer Vorstellung (in der Vergangenheit) jemand/etwas zu einem Gott?
Ich weis nicht inwieweit Du die Serie Stargate kennst, die sich ja ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Oder man denke an den allseits beliebten Q aus Star Trek Next Generation. Ist der ein Gott? Auf den ersten Blick auf jeden Fall. Aber auch für ihn gibt es Grenzen.

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"...kann man wohl so nicht sagen."

Die Religionen, die schon vor den monotheistischen da waren, hatte ich explizit ausgenommen. Deren Wissen stammt aus empirischen, teils noch steinzeitlichen Erfahrungen (z.B. Wirkung von Heilpflanzen) und Traditionen, nicht aus "Erleuchtung".

Was Aliens/Götter betrifft, hast Du sicher recht: Wenn eine Zivilisation nur genügend überlegen ist, sind deren Fähigkeiten gottgleich, und es würden sich wohl einige Menschen finden, die solche Aliens wie Götter anbeten würden. Manche behaupten ja auch, dass manche unserer Götter von Alienbesuchen abstammen, siehe den stark unterschätzten Film Immortal Ad Vitam.

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Das kann man nicht so einfach trennen, dafür wissen wir viel zuwenig über prähistorische Glaubenskonzepte, eigentlich garnichts. Möglich das es auch da schon monotheistische Modelle gab.
Und auch die "Erleuchtungen" in der Antike sind nicht über nacht gekommen. Das wird nur heute gern so von den Klerikern (egal von welcher Feldpostnummer) so dargestellt. Denn ein Wandel würde ja auch Zweifel bedeuten, und das darf nicht sein.

Zur Alien-Besucher Theorie gibt ja einige erstaunliche Artefakte, die einem wirklich zu denken geben können. Und das nicht nur an einem Ort, sondern an Orten, die eigentlich nicht in kontakt standen, soweit wir wissen.
Und sicherlich hätten die Menschen Aliens für Götter gehalten, schon allein weil sie vom Himmel kamen, fliegen konnten usw.
Wie gesagt, das Q Wesen in Star Trek ist ja das perfekte Beispiel. Ist ein Wesen, das alles machen kann was es will, wirklich ein Gott? Und wenn nicht (wie sich herausstellt), kann es dann überhaupt einen Gott geben? Denn eigentlich ist das ja nicht zu toppen.
Oder ist Gott etwa nur ein Alien Teenager, der in seiner Freizeit "Sim Erde" spielt? :)

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So viele Fragen, und so gut wie unmöglich, eine Antwort zu bekommen 😃.

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Genau deshalb brauchen die Menschen anscheinend einen Glauben, in welcher Form auch immer.

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Hallo @stayoutoftherz,

ein sehr interessanter Artikel! Ich gebe Dir Recht, die menschgemachten Religion, können genauso wenig die Wahrheit sein, wie so manche Theorie. Das Wort Theorie besagt ja schon, dass es noch nicht belegt ist. Ein Experte stellt eine Theorie auf die weder be- noch widerlegt werden kann oder vielleicht auch darf. Je komplexer sie ist, desto weniger scheint sie angreifbar zu sein und wird dann heute oft als Gegebenheit hingenommen. Die Experten werden es wissen und wer es anzweifelt macht sich lächerlich. Aber das ist ja nochmal ein anderes Thema. 😉

Religionen die sich als christlich bezeichnen und vorgeben die Bibel sei ihre Grundlage, schockieren mich häufig mit ihrer Handlungsweise, die oft nicht mit dem Regelwerk Gottes übereinstimmt. Beispielsweise das Gebot: "Du sollst nicht Morden/Töten" verbietet religiösen Führern Waffen zu segnen und Menschen in Kriege zu schicken. Oder wo in den von Gott inspirierten Bibelbüchern steht, dass Marie heilig war, oder gar verehrt werden soll? Wo steht, dass Jesus am 24.12. geboren ist oder dass die heiligen drei Könige drei an der Zahl waren, oder ihre Namen?
Wem dienen diese Menschen wirklich? Dem Herrn der Welt, dem Vater der Lüge oder dem allmächtigen Gott, dem Vater im Himmel?

Die Frage, weshalb Gott Leid gerade auch an unschuldigen zulässt, könnte die meistgestellte sein. Auch sie ist anhand der Bibel zu beantworten, warum Kirchen diese Frage nicht richtig beantworten verwundert mich zutiefst. Vielleicht schreibe ich da mal einen Post darüber.

Nun erstmal Liebe Grüße mit !LUV und !invest_vote

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Dein Blog Eintrag verletzt das zweite Gebot.

Donner und Gloria.

Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht; denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. (2. Mose 20:4-6)

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Genau meine Rede :) "Du sollst die Ordnung nicht anzweifeln und nur mich anbeten, keinen anderen". Genial, das hätte auch von den jetzigen Politdarstellern kommen können. Aber die haben ohnehin was Vergleichbares.

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Die Clowns*in (m/w/d) in der Politik kriegen sowas bei ihren Selbstzerstörungen nicht hin. Die können ja nicht einmal einen Satz richtig formulieren.

Der gegenderte Ampelgott hat zu dem erhebliche pathologisch anmutende Gedächtnislücken und die Justiz weigert sich zu checken ob der Gender Gott von Deutschland vielleicht nicht doch zuviel 🌈 Regenbogen Wasser von den anderen Göttern geschenkt bekommen hat, damit diese nicht in den Hades wandern müssen.

🥳😅

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Interessant, dass du dieses Thema anbringst.
Vor ca. 20 Jahren hätte ich mal versucht (auch öfters), das in eine Geschichte/Buch zu verpacken.
Aber eigentlich war die Geschichte nicht relevant rundherum, mir ging es da auch um die Kernaussage: Wer hat Gott erschaffen, und wenn ja, wer diesen etc... wo führt das hin? Ich wollte dann so eine Art Kreislauf in die Unendlichkeit schaffen. Je höher in der Hierarchie der Gottheit, desto irgendwann instabiler die Entität. Symbolisch, wie nur eine dünne Wand zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Wesen, wenn sie in der Unendlichkeit zusamemntreffen.

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Es ist nie zu spät, mit einem Buch zu beginnen! Was hält Dich davon ab? Die Idee klingt spannend.

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Ich hab einfach nicht die Disziplin. Leider weiß ich aus meiner Erfahrung, dass so kreative Prozesse bei mir recht empfindlich sind. Bin ich einmal aus der Bahn geworfen (was sehr häufig passiert) komme ich schwer wieder in diesen Prozess rein.

--

Zu vorher ist mir noch ein Aspekt eingefallen: Mein Gedanke ist gar nicht mal, dass irgendwelche Götter in diesem Universum herumtrudeln (das wären für mich dann eher höhere Aliens), sondern wenn man sagt, Gott hätte (die Welt oder das Universum?) erschaffen, dieser sich eigentlich außerhalb des Universums aufhalten müsste. Das Universum wäre dann zumindest symbolisch so eine Art Laborgefäß/Petrischale.

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Sehr interessant :-) So wie ich das sehe, wurden Religionen und Götter Namen/Bilder immer nur erschaffen, um Menschen unter Kontrolle zu halten und zu lenken. "Gottgleiche Führer" wie Ra machten da wohl den Anfang.
Der Mensch mit seinem Drang, alles zu benennen, klassifizieren, kategorisieren und in sein jeweiliges Weltbild zu pressen, statt einfach nur zu fühlen und zu sein. Ob es jetzt Pflanzen-Devas, ein Donnergott oder Armor sind, immer wird ein Bild erschaffen.

Was aber, wenn all diese Götter einfach "nur" eine Art von Energiefeld sind? Dann wäre es egal, ob man einen oder mehrere Namen oder Formen vergibt. Dann wäre zum Beispiel "unser einer Gott" nichts weiter, als zum Beispiel die Summe all der Götter, die auf dem Olymp geherrscht hatten. Es wäre natürlich weder weiblich noch männlich und somit könnte er ohne Probleme am anderen Ende der Galaxis eine Gottheit für andere Völker darstellen, es wäre einfach Energie und in diesem Sinne auf ewig, denn Energie kann nicht verloren gehen.
Energie kann nicht verloren gehen führt jetzt leider (leider aus unserer Sicht) zu dem Schluss, dass es nicht wichtig ist, ob eine Katastrophe oder ein Glücksfall eintreten. Beides hätte dann einfach seine gleichwertige Berechtigung, es wäre nur die Energie, die ihre Form ändert?

Erklärt jetzt natürlich nicht, wo sie ursprünglich her kam oder was außerhalb dieses Energiefeldes wäre. Das lieber @stayoutoftherz können wir gerne in ein paar Jahrzehnten diskutieren, wenn wir da oben auf einer Wolke sitzen (hoffentlich Kaffee trinken) und eine andere Sicht auf die Dinge haben.

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Have you considered making these posts bilingual to include an English version? The last picture you have promises this is interesting, but I can't quite understand :)

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Ich begebe mich auf ein mit Minen verseuchtes Terrain und bringe eine vollkommen neue Theorie ein, welche jedoch in ihrer Schlussfolgerung keine andere Antwort zulässt, als dass Gott in seinem Dasein sich einem Veränderungsprozess nicht entziehen kann.
Dass kein einziger Gott im unendlichen Universum, das erschaffen hat, was wir als Welt bezeichnen, kann mit Ja und Nein beantwortet werden. Fest steht lediglich, dass ich meine Finger nicht im Spiel hatte und damit eher dazu neige, Göttern diese Fähigkeit nicht zuschreiben zu wollen.
Dass Gott für das Wetter und den eingeschlossenen Katastrophen verantwortlich sein soll, kann nur mit den Ausreden gleichgesetzt werden, die wir an den Mann zu bringen versuchen, wenn wir mit unserem Latein am Ende sind. - Was übrigens viel zu oft vorkommt!
Gott war der Wind, der Schatten, der Vollmond und der sich bewegende Zweig. Alle haben genau geleistet, was man sich von ihnen versprochen hatte. Wich der Gott von dem von ihm Erwarteten ab, war entweder der Nachbar oder der schuld, der gerade auf der Liste der ewig Schuldigen stand.
Ich drehe den Spieß einfach um und begebe mich auf das von allen religiös geprägten Seiten verminte Gebiet. Ich behaupte frei heraus, dass ich der Gott bin, dem ich mich zugehörig fühle.
Jeden und jeden Morgen schaue ich in den Spiegel und muss mich den Fragen stellen, die meiner Weiterentwicklung geschuldet sind. Am Spiegel kann ich mich nicht meiner vorgetäuschten Mimik entziehen. Gelogen ist gelogen, getäuscht ist und bleibt getäuscht – nichts von dem kann ich rückgängig machen und außer mir gibt es niemanden der dafür die Verantwortung übernehmen sollte. Somit bin ich der Gott, an den ich mich wenden sollte – wenn es gut oder vielleicht auch beschissen läuft.
Daher das unmissverständliche Ja auf deine Frage.

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Interessanter Ansatz! Aber wenn Du Gott bist und ich nehme an, Du hast das Universum nicht erschaffen, wer ist dann derjenige, der es getan hat? Der Nachbar?
Daher ist Deine Antwort auch nur ein Ausweichen, indem Du die Eigenverantwortung, die jeder haben sollte, "etwas" auf die Spitze treibst 😃.

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Falsch - das Universum ist möglicherweise doch aus einem Urknall entstanden. Ich bezeichne mich nicht als anzubetender Gott, sondern als ein Individuum, welches für sein Handeln die ganze Verantwortung trägt und nicht auf das „Unter-die-Arme-greifen“ einer Gottheit hoffen sollte. Ich muss mich weiterentwickeln. Nur dann kann es mit den um mich herum auch funktionieren.

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Moin,

diese Gedanken kenne ich und habe sie selbst oft hin und herbewegt. Du hörst etwas abrupt auf, ich dachte, es geht noch weiter. Ich hoffe, du und andere lesen meine Antwort, auch wenn sie lang ist.

Die Frage nach der Schöpfung, "wie ist die Welt entstanden" (das Universum), ist eine zutiefst dem Christen angeborene Frage. Christen hängen am Schöpfungsmythos, weil sie nach dem "Macher" fragen und ihr Weltbild mechanistisch ist. In dem Sinn, dass sie nach einem Anfang (erstes Tun, erstes Entstehen) suchen. Dass Jesus ein Tischler war, ist kein Zufall. Später wäre er vermutlich ein Mechaniker gewesen und heute ein Elektroniker. Als Gottes Sohn macht das Sinn.

Wir Christen denken in Zeitabläufen, als wären diese linear. Anfang (Urknall), Entstehen des Universums (z.B. die Theorie der Expansion), Ende.
Unsere Wurzeln und das, woran wir im Westen glauben, ist bis heute ungebrochen. Was damit zu tun hat, so erkläre ich es mir, dass wir eben in mechanischen, physikalischen Bahnen denken, die Entstehung als etwas außerhalb von uns (bereits) Geschehenem begreifen. Eine Übermacht, eine Omnipotenz, ein Super-Architekt, der einen Bauplan hat.

Dass man nicht im Wortsinn an eine derartige personifizierte Allmächtigkeit mehr glaubt, ändert nichts an dem, wie tief verwurzelt diese Denkweise bleibt. Deswegen konnte sich auch die christliche kulturelle Praxis so vollkommen auflösen und übrig bleibt der (kalte) Intellekt. Nach dem es eine Art stumpfes, nur den pyhsikalischen Gesetzen unterworfenes Universum gibt, das diesen Gesetzen folgt. Keine Intelligenz, bloße Materie. Das hat Wirkung bis in alle heutigen Lebensbereiche.

Daher sprechen die diesem Weltbild Anhängenden auch von einem "Problem", wenn sie auf die Frage von Bewusstsein hingewiesen werden. Bewusstsein kann nicht mit dieser Anschauung erklärt werden. Es macht vermutlich in ihrem Verständnis von der "Entstehung des Universums" auch keinen Unterschied und ist entweder kaum oder gar nicht von Bedeutung. Was im Kosmos gesehen wird, wird immer nur auf der Basis der Instrumente gesehen, die man baut und der Kalkulationen, die man macht. Wer jetzt aber das "Problem" mittels dessen zu erklären sucht, mittels er den Rest erklärt hat, kann sich nur irren. Er macht einen Zirkelschluss.

Die Buddhisten kümmern sich gar nicht erst um die Schöpfungsfrage und bei ihnen gibt es keine das Universum erschaffenden Wesenheiten (wiewohl es zahlreiche andere gibt). Ihre Religion scheint sehr viel komplexer zu sein als unsere. Was aber vermutlich damit zusammenhängt, dass niemand von "uns Zeitgenossen" je in die Tiefen der eigenen religiösen und theologischen Schriften vorgestoßen ist. Wir behandeln darum solches vermutlich im Allgemeinen eher oberflächlich, weil wir unsere Kultur aufgegeben haben, die damit zu tun hat (wo Praxis und Theorie noch vereint gewesen sein mögen).

Sie beantworten die Frage nach der Entstehung ähnlich wie du es hier andeutungsweise gemacht hast. Wenn Gott die Welt erschaffen hat, wer hat Gott erschaffen, und der, der Gott erschaffen hat, ist wiederum von wem erschaffen? Also gar nicht. Es ist nicht nötig, dieser Frage (im Hier und Jetzt) nachzugehen, es macht überhaupt keinen Unterschied, weil man es weder beweisen noch nicht beweisen kann. Durchaus macht eine solche Übung Sinn, das bietet auch der Buddhismus mir an, um die Unsinnigkeit dieser Angelegenheit zu erkennen. Es geht u. a. darum, sich selbst als kein "fixes Ich" zu begreifen.

Der entscheidende Unterschied zwischen Buddhismus und Hinduismus liegt
darin, dass der Buddhismus uns nicht sagt, wer wir sind. Er stellt uns keine
Vorstellung, kein Denkmodell bereit. Vor allem aber möchte ich betonen, dass
ihm keine Vorstellung und kein Denkmodell von Gott zugrunde liegt, denn der
Buddhismus interessiert sich nicht dafür, sondern ausschließlich für die
unmittelbare Erfahrung. Vom buddhistischen Standpunkt aus sind alle
Denkmodelle in dem Sinne falsch, dass ein Gegenstand nicht wirklich das ist,
was man von ihm behauptet.

Die Menschheit hat drei große weltanschauliche Entwürfe entwickelt – zum
einen die westliche Sicht, die die Welt, in Analogie zur Arbeit eines Tischlers
oder Töpfers, als ein Konstrukt oder Artefakt versteht. Dann gibt es die Sicht
des Hinduismus von der Welt als Drama oder Schauspiel. Die dritte Weltsicht
ist die chinesische, die die Welt als einen Organismus, einen Körper betrachtet.

Quelle: https://ia801907.us.archive.org/11/items/alan-watts-instant-wind-forecasting_202007/Alan%20Watts%20-%20Buddhismus%20verstehen.%20Religion%20der%20Nicht-Religion.pdf

Grüße!

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