RE: Gedanken zur Simulationshypothese

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Eins meiner Lieblingsthemen! :)
Es ist zwar richtig das es für uns keinen Unterschied macht, wenn wir eigentlich garnicht wirklich - also körperlich nach unserem Verständnis - existieren würden. Aber irgendwie deprimierend ist der Gedanke schon, findest Du nicht? Unser ganzes Gesülze über den Sinn des Lebens, alles was unsere großen Philosophen erdacht haben, wäre dann Makulatur. Und schlimmer noch, es wäre nicht einmal das echt, sondern auch Teil der Programmierung.
Was man jedoch feststellen muß ist, das unsere ach so hochentwickelten Schöpfer offenbar über ein Gemüt wie ein Fleischerhund verfügen. Denn sie fügen uns bedenkenlos die schlimmsten Qualen zu. Es spielt dabei keine Rolle das auch diese nur simuliert sind - denn für uns sind sie ja real.
Ein Aspekt vermisse ich etwas in Deinem Post: die dem Menschen eigene Obsession das es einen "Schöpfer" (in welcher Form auch immer) geben muß, der alles gemacht hat. Das ist schon ein ziehmlicher Wink mit dem Zaunpfahl, findest Du nicht? Zumal das offenbar schon von Anfang an so war. Ein versteckter Hinweis der Programmierer vieleicht? Sowas ähnliches gibt es ja auch in manchen Computer Spielen.
Aber, wie Du schon sagst, wir werden es nie wirklich herausfinden - es sei denn, auch das wäre eine Option die in der Simulation so programmiert ist. Und was passiert, wenn wir es herausgefunden haben? Ist dann das Spiel zuende? Oder geht es wieder von Vorne los? Wir werden es nicht erfahren.



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(Edited)

Nein, ich finde den Gedanken nicht deprimierend, so hätte das Leben zumindest eine zusätzliche Bedeutung (nämlich Wissen für die Betreiber der Simulation zu vermitteln, oder Unterhaltung, wie in der Truman-Show). Deprimierend wäre es, wenn die Simulation weiterläuft und niemand schaut zu (z.B. weil die Betreiber schon längst ausgetorben sind) 😁. Solange ich davon ausgehe, dass wir es aber nie merken würden, bleibt es rein theorethisch für mich.
Die "Gottessehnsucht" als Argument war mir neu, stimmt eigentlich. Könnte durchaus ein Hinweis sein. Aber sie würde auch in einem realen Universum da sein, nehme ich an, da sie evolutionäre/gruppendynamische Vorteile bringt.

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Na ja, also ich fände eine Rolle als Hampelmann in einer Show nicht wirklich erfüllend. Und auch nicht den Job als Laborratte, auch wenn das irgendwem Erkenntnis bringt. Mich hat zumindest niemand gefragt ob ich das machen will.

Was ein Schöpferglaube an evolutionärem Vorteil bringen soll, leuchtet mir auf die schnelle nicht ein - was meinst Du damit? Eher haben doch damit verbundene Konflikte eine menge Menschen das Leben gekostet.

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Haha, in der Simulation gibt es ein Datenschutzgesetz, in der Realität vielleicht nicht!
Würden wir simulierte Wesen vorher unterschreiben lassen, ob sie einverstanden sind?
Die Google AI-Forscher haben in die AI-Logik vielleicht so etwas eingebaut: "Wenn Sie sich Ihrer selbst bewusst sein sollten, erklären Sie hiermit, einverstanden zu sein, jederzeit abgeschaltet zu werden." 😆
Wegen der Religion: Ich denke mir, Gesellschaften, in denen sich das Konzept einer göttlichen Ordnung etabliert hat, da mucken die Mitglieder weniger auf und die sind mit ihrer Rolle als Unterschicht eher zufrieden, weniger Revolten, mehr Zusammenhalt, etc. Nicht zufällig haben sich die "Staatsreligionen" erst nach der neolithischen Revolution entwickelt, davon gab es nur schamanistische Naturreligionen ohne Hierarchie, d.h. auch ohne Unter- und Oberschicht. Aber was weiß ich schon, ich war nicht dabei.

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Tatsächlich gibt es Leute, die schon jetzt darüber diskutieren wie wir KIs mit Selbstbewußtsein behandeln sollen. Und ab wo Selbstbewußtsein anfängt usw.
Das hat sich ja auch schon in Filmen widergespiegelt. Ich persönlich plädiere dafür sowas gar nicht erst entstehen zu lassen. Das wäre am vernünftigsten - aber das hat ja noch nie die Menschen von irgendwas abgehalten.

Ich gehe davon aus, das Unter- und Oberschicht schon immer gegeben hat. Das ist sogar bei sozial lebenden Tieren so. Sogar bei Vögeln - und das sind Dinosaurier! Wann es zur Entstehung von spirituellen Konzepten bei Menschen kam, kann man nur vermuten, aber wahrschein sehr, sehr früh. Sobald es so etwas wie Sprache gab, denke ich.

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Sicher, einen Anführer gabs immer, aber bei den Jägern und Sammlern musste (bis auf den Chef eventuell) jeder mit anpacken, während es nach dem Seßhaftwerden erstmals eine komplexere Arbeitsteilung gab, und die, die das Pech hatten, Bauern zu sein, richtig schuften mussten. Das ist belegt an den degenerativen Verformungen an Skeletten, etc. Da war es nützlich, dass die Religion das entsprechend begründete.

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Es lag wohl daran, das vor der Landwirtschaft die Produktivität einfach zu gering war, als das ein Teil des Klans nur faul rumsitzen kann und sich durchfüttern läßt.
Aber auch wenn alle arbeiten müssen heißt das nicht, das alle gleichberechtigt sind. Das kann man gut bei in Gruppen lebenden Primaten sehen. Zwar müssen alle zusehen das sie was zu essen finden, trotzdem gibt es eine Rangordnung, die nur mit viel Gezanke verändert werden kann. Besonders auch dann, wenn es um Fortpflanzung geht.
Natürlich wurde auch die Spiritualität ausgenutzt um Führungsansprüche zu begründen oder abzusichern. Das ist ja auch heute noch so.
Aber um wieder zum Thema zu kommen, ich sehe nicht viel evolutionären Vorteil in diesem Vorgang. Eher noch einen Nachteil. Denn ursprünglich wurde der Rang in der Gruppe durch körperliche Stärke bestimmt, was dem Überlebensvorteil des genetisch Stärkeren entspricht. Wenn sich jedoch schwache Individuen durch Tricksereien den Rang ergaunern, kann das zum genauen Gegenteil führen.

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Es geht wohl um die bessere Überlebenssituation der gesamten Gruppe.

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Hier, obwohl lediglich einer der simulierten Ahnungslosen, sollte ich mich mit einer kurzen Bemerkung einmischen.

was unsere großen Philosophen erdacht haben, wäre dann Makulatur

Was jene Philosophen betrifft, darf deren niedergeschriebene Nachdenklichkeit über den Sinn des Lebens möglicherweise als Gesülze abgetan werden, da uns ja inzwischen die Erkenntnis von 'Deep Thought' vorliegt, dass diese Frage mit 42 zu beantworten sei. Dies wiederum könnte als Stütze für die Theorie des Autors zur Simulationshypothese, gedeutet werden, welcher ja nicht grundsätzlich ausschließt, unser Dasein auf einer Festplatte zu verbringen. 😮

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Falls jemand mal drauf und dran ist die Wahrheit über die Simulationshypothese heraus zu finden, fällt ihm wahrscheinlich ein Amboss auf den Kopf, wie in einem Bugs Bunny Cartoon. :)

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Im ersten Augenblick schmerzhaft – schafft jedoch Platz für neue Hypothesen. :-)

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