Die Woche war sehr anstrengend und es gäbe viel Wahnsinn über den ich hier schreiben könnte. Jedoch möchte ich heute einen für mich besonders positiven Wahnsinn mit Euch teilen.
Was ist nun eigentlich geschehen:
Ich hatte ein Gespräch mit einem Mathematiker, den ich sehr schätze. Ich merke bei ihm stets seine Liebe zur Mathematik. Er macht sie farbenfroh und kann auch schwierige Dinge sehr anschaulich erklären und seine Geduld scheint grenzenlos zu sein. Dieses Gespräch war für mich etwas ganz Besonderes, irgendwie wie ein Besuch im Wunderland. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich müde und nicht mehr hochkonzentriert um das Optimum für mich herauszuholen, aber ich konnte es auch nicht lassen, dieses Gespräch weiter zu führen.
Ich sollte, noch erwähnen, dass bei mir nach dem Abi mit Mathe Schluss war und ich habe es nicht mehr wirklich gebraucht, wie wohl so viele von uns. -Flächenberechnung für Tapeten und Auslegeware, für Stoffe mit dem Schwierigkeitsgrad, Fadenverlauf und Muster in den Mengenbedarf mit einzubeziehen, naja für den Alltag eben.
Tja und Mathematiker hab ich auch nie getroffen, vielleicht doch und sie sprachen nicht über Mathe, weil sie eventuell grundsätzlich Angst haben, die Leute rennen schreiend davon.😉
Was nun reelle oder rationale Zahlen ganz genau sind, das und vieles mehr ist irgendwo ganz tief vergraben.
Als Schulfach war es mir nie verhasst, auch wenn meine Lehrer sehr langweilig waren und oft nur Schemata abarbeiteten. Ich dachte mir schon immer, da muss noch mehr sein. Wäre er zu Schulzeiten mein Mathelehrer gewesen, wer weiß, ich wäre vielleicht heute eine große "Philosophie-Mathematikerin".
Keine Angst also, ich werde nicht zu technisch werden, denn es soll für Mathescheue eine schöne Geschichte werden und diejenigen mit guten Mathematik-Kenntnissen sollen keine Bauchschmerzen wegen meiner wahrscheinlich mangelnden fachlichen Ausdrucksweise bekommen.
Nun faszinieren mich Paradoxien grundsätzlich und ich ließ mich trotz müdigkeitsbedingtem Konzentrationsmangel auf das Gedankenexperiment ein und meine Begeisterung stieg ständig weiter an. Ganz nebenbei wurde ich übrigens noch die Innenarchitektin die Hilbert Hotels.
Was ist Hilberts Hotel?
Der Mathematiker David Hilbert wollte mit dem von ihm erdachten Hilberts Hotel die verblüffenden Konsequenzen der Nutzung des Unendlichkeitsbegriffes in der Mathematik veranschaulichen. Mit diesem Beispiel lässt sich zeigen, Dass die Mengen der natürlich, ganzen und rationalen Zahlen gleich mächtig sind. Klingt langweilig, meint Ihr? Ist es aber nicht! 😀
Das Hilbert Hotel ist ein Hotel mit unendlich vielen Zimmern, in denen unendlich viele Gäste (jedoch nur einer pro Hotelzimmer) platz haben.
Diese Vorstellung allein ist doch schon der WAHNSINN!
Stellt Euch vor, dieses Hotel ist nun voll belegt, es trifft aber noch ein Gast ein.
Kann er noch einchecken?
Ja er kann!
Aber wie? -Es ist ja jedes Zimmer belegt!
Eigentlich ganz einfach:
Der Gast aus Zimmer Nr.1 zieht in Zimmer Nr.2, während der Gast aus Zimmer Nr.2 in Zimmer Nr.3 wechselt usw.
So geht es weiter bis unendlich und Zimmer Nr.1 ist für den neuen Gast frei.
Was nun passiert wenn ein Bus mit unendlich vielen Gästen vor dem voll belegten Hotel hält und ob man sie dann auch noch Unterbringen kann und wie es aussieht wenn unendlich viele Busse mit unendlich vielen Menschen vor dem Hotel halten, dazu dürft ihr Euch gerne in den Kommentaren austoben, wenn Ihr wollt. Ich hatte ja angekündigt, dass ich nicht zu tief gehen würde.
Meine Fantasiereise durch das unendliche Hilbert Hotel
Warum ein Hotel mit unendlich vielen Zimmern überhaupt ausgebucht sein kann und trotzdem noch so ein Riesenansturm ist, kann ich mir nur dadurch erklären, dass es möglicherweise am Pi-Day also dem Pi-Tag vorkommt, der übrigens auf den 14. März fällt. Das kommt aus der US-amerikanischen Datumsschreibweise 3/14. (Aber auf Pi werde ich wohl ein anderes Mal genauer eingehen). Jedenfalls ist es ein wichtiger Tag für alle Mathefans und nur echt mit diesem Zeichen π. 😁
Wie könnte das dort nun aussehen? Wer sich traut die Lobby zu betreten, steht auf einem Fußboden mit optischen Täuschungen. Ein Blick durch den Raum zeigt Möbel die ausschließlich aus unmöglichen Körpern gebaut sind.
Penrose-Dreiecke dienen als gemütliche Sitzgelegenheiten.
Während unmögliche Würfel aus Glas die Tische bilden.
Eine unmögliche Lattenkiste hält frische Getränke für die Gäste bereit, die sie entspannt genießen können während sie den Mathesongs lauschen, die dezent aus den Boxen ertönen.
Die Wände sind in logischen Farben gehalten, während verschiedenste abstrakte mathematische Figuren die Dekoration dezent abrunden. Wer es nun trittsicher bis zur Rezeption geschafft hat, der sollte dort angekommen dennoch darauf achten wo er sein Handy und seine Papiere genau hinlegt, damit sie nicht davon gleiten. Das Briefpapier ist stilecht umrandet mit einer Borde von mathematischen Zeichen. Der Willkommensdrink ist “lim“, so etwas in der Art wie Erdbeerlimes nur ganz anders.
Wer sich für die empfehlenswerte All-inklusive Variante entscheidet bekommt ganz im Stil des Hotels ein Möbiusband als Armband. Das gewährleistet kostenlosen Zutritt zu allen Aktivitäten, wie Konzerten, Vorträgen mit anschließenden Diskussionsrunden, sowie Führungen durch das unendliche Hotel. Auf dem weg zum Zimmer stellt der Gast zu seiner Beruhigung fest, dass die Notausgänge mit leuchtenden aneinandergereihten Unendlichkeitszeichen gestaltet sind, was man schon als außergewöhnlich bezeichnen kann. Jedes Zimmer ist unterschiedlich, keines gleicht dem anderen, was es zu etwas ganz Besonderem macht. Auf dem Nachttisch neben dem Bett liegt nicht nur die Bibel sondern auch eine Pi-bel zum auswendig lernen und einschlafen.
Der Abenteuerspielplatz ist logischerweise der absolute OberWAHNSINN. Ihn mit Worten zu beschreiben würde ihm womöglich nicht gerecht werden, deshalb sehe ich davon erst einmal ab.
Jedoch dürfte das größte Highlight die Penrosetreppe seine für die noch ein besonderes Spektakel geboten wird: Um Punkt 0:00 Uhr und nur dann kann mit der Mitternachtsformel diese unendliche Treppe berechnet werden. Wo es liegt und wie man da hinkommt, ist eine spannende Frage: nur mit Gedankenexperimenten und dem Mut jeden Gedanken erst einmal mitzugehen, egal wie verrückt er erst einmal erscheint. Dann findet ihr bestimmt das ∞Sterne-Hotel irgendwo im nirgendwo. Auch diese Geschichte könnte unendlich lang werden, aber vorher würde ich den Block sprengen und wer soll dann @blue.rabbits schönen Wochenwahnsinn wieder sauber fegen.
Nun hoffe ich, dass Euch meine verrückte Geschichte gefallen hat und es mir gelungen ist, Euch zum schmunzeln zu bringen und mit diesem Post etwas für die Mathematik begeistern konnte.
Sie ist geheimnisvoll, kann ich Euch nur sagen!
Nun bleibt mir nur noch zu erwähnen, was ich schon einmal schrieb:
Folgt nicht dem weißen Kaninchen sondern dem blauen Hasen!
und postet etwas in den #Wochenwahnsinn.