Liebe Steemianer,
der Küstenmammutbaum (1) (Sequoia sempervirens), auch oft "Redwood" genannt, ist einer der am höchsten wachsenden Bäume der Welt und "Staatsbaum" des US-Bundesstaates Kalifornien. Der zur Familie der Zypressen gehörende Nadelbaum kann bis zu 110m(!) hoch werden mit einem Stammdurchmesser von 7m und darüber. Diese Bäume können auch über 2000 Jahre alt werden und gehören damit zu den ältesten lebenden Lebewesen der Erde.
Quelle, © Blaine Harrington III/Getty Images
Hier ein Größenvergleich:
Quelle, © Save the Redwoods League
Warum ich das erwähne? Weil jetzt Daten einer noch laufenden Studie der Redwoods Climate Change Initiative zusammen mit der Humboldt State University veröffentlicht wurden, wonach diese Mammutbäume derzeit überraschenderweise in einem sehr gutem Zustand sind und schneller wachsen als jemals zuvor (2).
"What we've learned is that contrary to what we expected, the redwood forest is healthier and growing faster today than ever before." Sam Hodder, Präsident der Save the Redwoods League
Zur Erklärung präsentierten die Autoren eine einfache, aber einleuchtende Hypothese: Durch gestiegene Temperaturen ist der typische Nebel (s. Bild), der oft weite Teile der Redwood-Wälder bedeckt, weniger geworden. Weniger Nebel-Tage bedeuten mehr Sonnenlicht, das die Bäume erreicht, dadurch mehr Photosynthese und mehr Wachstum.
Größere Bäume wiederum bedeuten auch, dass diese mehr CO2 aus der Atmosphäre einfangen und binden - eine natürliche Gegenreaktion zum CO2-Anstieg, die in dieser Form kaum debattiert wurde (wie so vieles beim Thema Klima).
Ob CO2 selbst gut oder schlecht fürs Pflanzenwachstum ist, kann übrigens auch nicht eindeutig gesagt werden (3). Mögliche positive Effekte (mehr Photosynthese durch mehr CO2) werden vermutlich durch andere, negative Effekte (Hitzestress, niedrigerer Eisen-, Zink- und Proteingehalt in Nahrungsmitteln) aufgewogen (4) - letztlich weiß aber niemand, was der Nettoeffekt ist.
Quelle, gemeinfrei
Das schnellere Wachstum der Mammutbaumwälder könnte daher eine natürliche Gegenreaktion zum CO2-Anstieg sein, deren Effekt angesichts der beteiligten Biomasse weit über Kalifornien hinaus reicht (dem Verbreitungsgebiet dieser Bäume).
Klimawandelbedingt dichtere Redwood-Wälder könnten dann aber wieder anfälliger sein für vermehrt auftretende Waldbrände. Aber wie gesagt, kein Mensch kann voraussagen, wie genau sich das auswirkt.
Mein Hauptpunkt ist: Es gibt mehr Faktoren zu berücksichtigen als das, was Medien und Politiker uns heute auftischen: die simple Gleichung "C02 senken und alles wird gut!"
Wer das glaubt, ist mehr als naiv.
Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenmammutbaum
- https://www.sfgate.com/cnet/article/For-California-s-redwoods-climate-change-isn-t-14192562.php#photo-17963667
- https://steemit.com/plants/@pinkspectre/co2-good-or-bad-for-plant-growth
- https://www.scientificamerican.com/article/ask-the-experts-does-rising-co2-benefit-plants1/