Werden die USA Nokia und Ericsson kaufen, um gegen Huawei in die Schlacht zu ziehen?

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Zwar scheint es ungewöhnlich zu sein, dass sich ausgerechnet der Attorney General Bill Barr in einer Rede über die "Bedrohung" Chinas dahingehend äußerte, dass die US-Regierung den Nokia-Konzern und die Telefonaktieboladget LM Ericsson (allgemein als Ericsson bezeichnet) aufkaufen und zum Kampf gegen Chinas Huawei Technologies einsetzen sollte.

Huawei gilt der Regierung Trump als eine der größten Bedrohungen, weswegen sie auch auf internationaler Ebene andere Nationen davon abhält, mit Huawei Geschäfte über 5G-Infrastrukturen zu machen.

Problematisch ist, dass Huawei im Großen und Ganzen der Marktführer im Bereich der Telekommunikationsinfrastruktur ist und für viele die bevorzugte Option bei 5G-Übergängen darstellt. Bedenken der USA sind im Allgemeinen nicht gegen die Kompetenz von Huawei, sondern gegen die Tatsache, dass es sich um Chinesen handelt gerichtet. Dies geht so weit, dass die Regierung behauptet, von ihnen würde ein Spionagerisiko ausgehen.

Laut Barr könnten Nokia und Ericsson besser mit Huawei konkurrieren, wenn sie die finanzielle Macht der US-Regierung hinter sich hätten. Dazu müssten sie aber amerikanische Unternehmen sein, und Barr meint, dass sie entweder gänzlich unter staatlicher Kontrolle der USA stehen oder durch ein Konsortium privater US-Unternehmen gehalten werden sollten, wodurch sie quasi-staatlich kontrolliert würden.

Es ist unklar, wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Das Unternehmen Nokia ist ein 23,8 Milliarden Dollar schwerer Konzern, und Ericsson mit weiteren 27,3 Milliarden Dollar sogar deutlich größer. Da beide Unternehmen aus Skandinavien stammen, gibt es keinen offensichtlichen Mechanismus, mit dem die Vereinigten Staaten die großen Telekommunikationsunternehmen anderer Nationen verstaatlichen könnten.

Außerdem gibt es keinen offensichtlichen Präzedenzfall dafür, einen Unternehmenskrieg dieser Art als Regierungspolitik zu betreiben und zu versuchen, andere Unternehmen zu verstaatlichen, um ein ausländisches Unternehmen anzugreifen, dem sie im Allgemeinen feindselig gegenüberstehen. Vertreter des Weißen Hauses wiesen diese Idee am Freitag zurück und sagten, die US-Regierung habe kein Interesse daran, private Unternehmen zu kaufen.

Es gilt zudem, dass das Projekt, selbst wenn es erfolgreich ist, ein großes Risiko in sich tragen würde. Die Überwachungsskandale, in welche die NSA verwickelt ist, haben schließlich gezeigt, dass die US-Telekommunikationsunternehmen ständig für US-Spionageaktivitäten genutzt werden. Was auf private US-Unternehmen zutrifft, wäre dann erst recht bedenklich, wenn die US-Regierung selbst zum Dienstleister würde.

This article was written by Jason Ditz and published on antiwar.com. It was translated by @orionvk with permission from antiwar.com. The original article can be found here. The images are public domain from pixabay.



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Das ist eine sehr interessante Entwicklung! Mal sehen, was sie diesbezüglich erreichen.

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Jepp, ich glaube zwar nicht, dass dieser Plan umgesetzt werden wird, aber die US-Regierung wird bestimmt auf die eine oder andere Art und Weise weiterhin versuchen Huawei zu zerstören.

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jaja die guten alten Nokias.

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Ich war sehr erstaunt als ich ein Video gesehen habe in dem ein altes Nokia und ein neues iPhone aus einem Hubschrauber geworfen wurden und keines von beiden kaputt gegangen ist. Smartphones machen sich langsam...

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