Ich will das alles nicht mehr sehen

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Als ich die große Polizeipräsenz während meines Stadtbummels bemerkte, erinnerte ich mich an die Ankündigung einer politischen Veranstaltung, die während der Vormittagsstunden im Ort stattgefunden hatte. Für schlichte Passanten wohl eher nicht der beste Aufenthaltsort, aber es war ja alles schon gelaufen.

Keine 20 Meter vor mir ging ein Mann. Einer dieser Typen, denen man wahrlich nicht im Dunkeln begegnen möchte, die diese Reaktion auf ihre Erscheinung vermutlich absichtlich provozieren. Ein Baum von Kerl, durchtrainiert, muskulös. Kraftstrotzend - die Bizepse hinderten seine Arme an einer normalen anatomischen Stellung, die starke Oberschenkelmuskulatur sorgte für einen o-beinigen, dennoch fest und selbstbewusst wirkenden Gang. Durch die eintätowierten verfassungswidrigen Symbole auf dem kahl geschorenen Schädel und den strammen Waden, betonte der Mann seine Gesinnung bereits äußerlich.

Noch ehe ich mir Gedanken über das Auftreten solcher Typen und das, was dieses in mir auslöst, machen konnte, schossen drei ebenfalls sehr sportlich wirkende, vor allem aber flinke Männer aus einer Häuserecke hervor, wo sie offensichtlich auf den soeben Beschriebenen gewartet hatten. Sie rissen den verblüfften Kraftprotz zu Boden und begannen sofort, auf ihn einzutreten. Immer wieder ins Gesicht, immer wieder direkt auf die Schädeldecke. Gefühlt verschwanden die Kopftreter genauso schnell, wie sie erschienen sind, allerdings weiß ich das nicht. Ich habe es nicht gesehen. Ich habe gar nichts mehr gesehen.

Ich kreischte laut auf, lief blind über die Straße - bloß weg - und schrie immer wieder "Die schlagen ihn tot, die schlagen ihn tot!" Ich erinnere mich, dass ich auf ein von irgendwoher kommendes "Die Sau hat's verdient!" noch "Kein Mensch hat es verdient, totgeschlagen zu werden!" brüllen konnte. Warum ich soweit noch denken konnte, wundert mich im Nachhinein selbst, denn ansonsten war ich nur noch von Panik gesteuert. Mein eigener Schrei ging mir durch Mark und Bein, ich begann zu hyperventilieren, heulte vor Angst. Weiter bemerkte ich, dass die Leute auf der Terrasse des Cafés, auf die ich flüchtete, ihre Blicke vom Tatort weg, hin zur "kreischenden Irren" richteten. "Ich kann das nicht sehen, mir ist schlecht!" - ich begann erst wieder ansatzweise normal zu atmen und die Augen zu öffnen, als jemand sagte, ich könne mich beruhigen, die Polizei sei bereits da, die Sirene des Notarztes zu hören.

Der direkte Anblick solch brutaler Gewalt, die durch "Die Sau hat's verdient!" und meine eigenen (Vor)urteile entstandenen Gewissenskonflikte, die Angst vor eventuellen Racheakten an Zeugen, ließen mich die Nacht nicht zur Ruhe kommen. Und so meldete ich mich am nächsten Morgen bei der Polizei. Ein paar Tage später wurde ich von der Kriminalpolizei zu einer Zeugenaussage eingeladen. Dort bedankte man sich für meine detaillierten Personenbeschreibungen und teilte mir mit, dass sich diese mit anderen Aussagen, dem Opfer und den mittlerweile gefassten Tätern deckten. Die Namen der Beteiligten erfuhr ich nie, denn ich wurde zum Glück nicht zu einer Gerichtsverhandlung bestellt.

Der meine Aussage aufnehmende Polizist durfte natürlich nichts weiter sagen. Auf meine beharrlichen Fragen, verriet er mir dann aber doch, dass der verprügelte Mann überlebt habe, allerdings wohl nie wieder ähnlich körperlich gewalttätig, wofür er bereits mehrfach vorbestraft gewesen sei, agieren könne.

Ich erzählte eine wahre Geschichte, die sich vor etwa 15 Jahren abgespielt hat. Damals gab es zwar schon das Internet, Ego-Shooter und Gewaltvideos, es lief aber noch nicht jeder mit einer Kamera in Form eines Smartphones herum, mit Hilfe derer man alle Geschehnisse sofort ungefiltert und unkommentiert (ohne vielleicht wichtige Hintergründe und Zusammenhänge) ins Netz stellen kann. Die Erwähnung "des Ereignisses" in der Zeitung lautete in etwa so:

[...] Im Anschluss an die ohne Zwischenfälle verlaufende Veranstaltung wurde ein Mann durch Fußtritte mehrerer Personen lebensgefährlich verletzt.

Das war eine objektive Berichterstattung. Ein Beispiel dafür, dass es damals noch deutlich mehr Journalisten als heute gab, die wussten, wie ein sachlicher, neutraler Bericht aufgebaut ist. Informierende, die wussten, dass jedes ausschmückende Detail wie z.B. Herkunft oder Akzent, sexuelle Neigungen, Religions- und Parteizugehörigkeit usw. eines Täters zu verallgemeinernder, (vor)verurteilender Meinungsbildung über sachferne Gebiete führen kann. Ebenso suggeriert der Zusatz von beurteilenden Adjektiven (grausam, widerlich, wunderschön, sogar rechtens...) ein Meinungsbild. Ja, so etwas wurde (wird?) in der Schule beim Verfassen der Textform Bericht, die objektive Informationsquellen nutzen sollten, als Fehler angestrichen.
Natürlich war das bekannte Boulevardblatt des Springer-Verlags auch vor 15 Jahren nicht das einzige Gegenbeispiel. Dennoch wird es immer schwieriger, sowohl in den Printmedien als auch im Fernsehen oder Internet auf objektive Berichterstattung zu treffen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Verzicht auf Objektivität in vielen Bereichen mittlerweile sogar beabsichtigt scheint. "Schüren" wird zur - von einigen vielleicht noch nicht mal beabsichtigten, aber die möglichen Folgen nicht beachtenden - Normalität. Und: Heute kann jeder Informationen einer großen, vielfach nichts hinterfragenden Masse zugänglich machen, die Verbreitung dieser geschieht rasant.

Nun sehe ich ein Video, das einen ähnlichen Tathergang wie den von mir beobachteten zeigt. Bin ich bereits abgestumpft, weil mir beim Anblick nicht schlecht wird? Ich wurde, wie man hier lesen kann, an mein damaliges Erlebnis erinnert. Einige Gefühle kamen wieder hoch, in erster Linie fragte ich mich aber zum wiederholten Male, wie Menschen die angeborene Hemmung, andere zu verletzen, so derartig ablegen können, dass sie zu Taten fähig sind, die mich schon beim bloßen direkten Anblick in die Knie gehen lassen. Das, sowie eine so empfundene Entwicklung hin zu immer mehr Gewaltbereitschaft, zu erkennen, macht mir Angst. Die Reaktionen auf das Video, die vielfach Drohungen, welche, würden sie aktiv umgesetzt, keinen Deut besser wären, als die gefilmte Tat, beinhalten, ebenso.

Zensur? Ja, die ist das Löschen von Videos und Informationen wohl. Und trotzdem finde ich es gut, wenn derartige Filme gelöscht werden. Nicht etwa, weil ich vor dem Anblick furchtbarer Geschehnisse geschützt werden will. Nein, es ist immer noch meine Entscheidung, ein Video anzuschauen. Bisher habe ich es nicht getan und ich werde es nicht wieder tun. Auch nicht, wenn der Link von einem Mann stammt, den ich u.a. sehr schätze, weil er schon oft - mit spitzer Feder - bewiesen hat, dass er hervorragend dazu in der Lage ist, Pressemitteilungen und andere Informationen kritisch zu hinterfragen und damit anderen aufzeigt, dass man nicht alles glauben darf, was man aus irgendeiner Quelle erfährt.
Nein, ich habe Angst vor den Reaktionen, die überhaupt nichts mehr mit dem grausamen Tatbestand an sich zu tun haben, Angst vor einer unüberschaubar großen Menge, die sich gegen eine andere große Menge aufhetzen lässt und Hass entwickelt. Dieser Hass richtet sich nicht gegen Gewalt.

Solche Videos haben für mich nichts mehr mit Meinungsfreiheit und freier Meinungsbildung zu tun, sondern mit gefährlicher Meinungsmache.

Und so halte ich es fast schon für erschütternd, dass ich den letzten Satz dieses Beitrags als notwendig erachte:
Die in meiner Erzählung beschriebenen Täter waren alle blond.


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19.12.2019




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Vielen Dank für diesen sehr tief gehend Bericht, weder ausgeschmückt noch verharmlost, einfach nur gute Information!

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Danke ebenfalls. Freut mich, dass du den Beitrag liest, wie er gemeint ist.

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Und so halte ich es fast schon für erschütternd, dass ich den letzten Satz dieses Beitrags als notwendig erachte:
Die in meiner Erzählung beschriebenen Täter waren alle blond.

Es hat niemand auch nur irgendetwas gelernt.
Aber was erwarte ich auch? Wir leben immer noch in einer Besatzungsverwaltung.
Im GG steht ja sogar, dass wir die Besatzungskosten übernehmen müssen. Warum steht dies da, wenn die BRD ein "Staat" ist?

Aber soweit wollte ich gar nicht ausholen.
Das Ganze erinnert mich wieder an meinen letzten Post:

Hört euch die Gegenseitige doch wenigstens mal an.

Ich bedauere deine negativen Erfahrungen. Bedenke jedoch, dass sie auch einfach nur Erfahrungen sind. Verschließe dich nicht vor ihnen. Nutze sie um voran zu kommen.
Anstatt sich traumatisiert zu verschließen und zu schweigen (was du jedoch eh nicht tust).

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Aber soweit wollte ich gar nicht ausholen.

Gut. Dann hast doch wenigstens du etwas gelernt: Es ist sinnlos, Argumente anzuführen, die nicht direkt zum Thema passen.

Hört euch die Gegenseitige doch wenigstens mal an.

Da kannst du aber Gift drauf nehmen, dass ich das tue. Häufig viel zu geduldig.
Für mich gehören immer zwei (mindestens) Seiten zur Beleuchtung einer Thematik, denn nur durch dieses "Wissen" bin ich dazu in der Lage, mir meine eigene Meinung zu bilden.

Die Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Meinungen hört bei mir aber tatsächlich dann auf, wenn ich grobe Pauschalisierungen vernehme und erkenne, dass mein Gegenüber eben nicht offen für entgegengesetzte Meinungen ist.

Was will denn ein jeder mit dem Kundtun seiner Meinung bezwecken? In der Regel andere von der (vermeintlichen) Richtigkeit überzeugen. Das wird nie gelingen, wenn man von sachlichen Argumenten abweicht und sich gegenseitig beschimpft, die "Schuld" in die Schuhe schiebt oder Schlimmeres.

Kennst du "A Clockwork Orange" von Anthony Burgess? Dort wird geschildert, wie man in einem sehr fragwürdigen Experiment durch klassische Konditionierung versucht, einen gewalttätigen Jugendlichen zum Umdenken zu zwingen. Durch einen Fehler im Versuchsaufbau kommt zu gezeigten Gewalttaten, die mit heftiger durch Medikamente ausgelöster Übelkeit behavioristisch verknüpft werden sollen, ein weiterer Reiz: Musik von Beethoven. Statt Gewalt zu verhindern, wird diese am Ende stärker. Dem Jungen wird schlecht, wenn er Beethoven hört und er zerstört auf brutalste Weise, was oder wer ihm in solchen Momenten in die Quere kommt. Alles. Zuletzt sich selbst.

was du jedoch eh nicht tust

Danke. Was ich sicherlich nicht erst durch diesen Beitrag bewiesen habe.

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In der heutigen Welt konfrontiert jeder den Gegenüber mit seinem Weltbild/ der Meinung.
Aber irgendwo hört auch Meinung auf. Habe oft das Gefühl, Meinung würde zur Auslegung und Aufweichung der eigenen Regeln/Moral vor dem Gewissen missbraucht werden.
Wenn ich sage ich bin für Freiheit und gegen Zwang und Gewalt, dann kann ich nicht im Anschluss meine eigene Gewalt irgendwie rechtfertigen.

Dort wird geschildert, wie man in einem sehr fragwürdigen Experiment durch klassische Konditionierung versucht, einen gewalttätigen Jugendlichen zum Umdenken zu zwingen.

Gab's da schon die "Menschenrechte"?

Auch Geschichte und vor allem die vertragliche Geschichte (welche auf Papier mit Siegel festgehalten wurde) kann nicht einfach ausgelegt werden-
Aus Unrecht kann kein Recht entstehen.
Wenn ich dir was klaue und es dann weiterverkaufe, wem gehört die Sache dann?
Dir? Weil die Sache ja geklaut wurde.
Oder dem neuen Eigentümer? Welcher in der Annahme war, ein legales Geschäft zu tätigen?
Das Geschäft war aber nicht legal/ rechtens. Denn aus Unrecht entsteht kein Recht.

Was ich auch sehr stark beobachte.. wie einfach es heutzutage ist jemanden anzugreifen/ zu beleidigen und auch angegriffen und beleidigt zu werden..
Und dann kann man natürlich anfangen alles mögliche zu verbieten und zu kontrollieren/ überwachen..
das ist aber im Ganzen Unmöglich (selbst für den Staat und erst recht als einzelner)
Was jedoch möglich ist, und somit viel effektiver..

Sich nicht so leicht angegriffen fühlen.
Erinnert mich auch irgendwie an Zen/ im Gleichgewicht sein/ sich nicht provozieren zu lassen..
Beobachte in der Gesellschaft jedoch das Gegenteil.
Jeder hat immer dünnere Haut.
Political correctness fällt mir da ein. Oder einige Feminist*innen. (bezüglich Begleiter -der/die/das er/sie/es etc.)
Das sind jedoch nur Extrembeispiele, quasi die Spitze des Eisbergs.

Danke. Was ich sicherlich nicht erst durch diesen Beitrag bewiesen habe.

Ich habe meinen positiven Eindruck von dir. Mag es sehr dass du Dinge ansprichst (wie ich auch) und deine eigene Meinung hast. Auch wenn ich diese nicht in jedem Bereich teile.
Ich bin mir jedoch sicher, dass du niemanden etwas beweisen musst. :)

Grüße :)

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Aber irgendwo hört auch Meinung auf.

Exakt! Irgendwann wird das, wozu sie mutiert ist, zur Waffe, die man meint, zu recht einzusetzen, weil man ja schließlich ein Recht auf seine Meinung hat.

Gab's da schon die "Menschenrechte"?

Ja. 1962. Es ist (natürlich) eine fiktive Geschichte. Diese ist aber durchaus als Parabel zu verstehen. In mehrere Richtungen.
"A Clockwork Orange" war zu meiner Schulzeit Pflichtlektüre im Englischunterricht. Der Roman wurde 1971 von Stanley Kubrick sehr genial verfilmt. Ansehen lohnt sich auch nach fast 50 Jahren!

Auch wenn ich [deine Meinungen] nicht in jedem Bereich teile.

Genau das ist die Basis für fruchtbare, problemlösungsorientierte Diskussionen. Alles andere wäre einseitig und langweilig.

LG, Chriddi

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Dem ist nichts hinzu zu fügen.Saubere, fleißige Arbeit und eine große Portion Haltung unter unhaltbaren Zuständen. Schön, dass es neben dem großen Lamento auch noch solch nützliche Beiträge gibt.

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Vielen, vielen Dank. Ich fühle mich hochgradig geehrt.

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Oh man, nichts für sensible Gemüter.
Auch ich blicke ich auf eine Vielzahl solcher Erlebnisse zurück und weiß nur zu gut wie Du empfunden hast.
Leider sterben derart Idioten einfach nicht aus und es scheint irgendwie keine Hemmschwellen mehr zu geben.
Peace! 😎

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Leider sterben derart Idioten einfach nicht aus und es scheint irgendwie keine Hemmschwellen mehr zu geben.

Noch haben wir aber die Chance, dem Ganzen Einhalt zu gebieten. Einstellungen, Meinungen und Verhalten sind von Außen schwer "umzuwandeln", was vermutlich jeder von sich selbst kennt. Vielleicht gelingt es aber ja doch noch, wenigstens einige Menschen davon zu überzeugen, dass reines Schwarz/Weiß-Denken und pauschales Treten nach allem, was nicht dem eigenen Belieben entspricht, keine Problemlösung darstellen.
Ja. Hoffentlich "Peace"... 😊

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Heftige Sache die du da erlebt hast, sowas vergisst man nicht.
Ich mein ja auch früher war die Welt noch brutaler.
Die Statistik zeigt es auch ganz eindeutig, nie war es so friedlich.
Die Meinungsmache und die Verbreitung sind aber rekordverdächtig.
In einen Bericht aus Sachsen hab ich gehört, dass in einer Schulklasse 1/4 der Kinder nicht mit in ein KZ durften wo aus Anne Frank vorgelesen wurde.
Die Begründung: Den erbosten Eltern war die Berichterstattung zu einseitig.
Da fällt mir nichts mehr ein aber zum Glück sind die meisten Kinder friedlich und ganz anders eingestellt.

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Mir entgeht der Sarkasmus in deinem Kommentar nicht. Gleichzeitig zeigt mir die Wahl dieses Stilmittels, dass du überhaupt nicht verstanden zu haben scheinst, worum es in diesem Beitrag geht.

Selbstverständlich sind "blanke Zahlen" in Statistiken und (sofern überhaupt möglich) sachliche Geschichtsvorlesungen nicht nur gestattet, sondern äußerst wichtig, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Wenn aber diese Informationen inclusive vorgefertigter Meinungen, Beurteilungen oder Aspekten, die zu solchen führen müssen, geliefert werden, ist das weder korrekt noch sachdienlich.
Herrje. Um beim KZ-Beispiel und Schülern zu bleiben: Theoretisch darf ich doch nicht mal sagen "Schaut, hier wurden Tausende umgebracht. Das war sehr böse!" Ich darf den Kindern nur durch vielfältige Informationen dabei behilflich sein, durch Denken selbst zu diesem Urteil zu gelangen. Und dabei ist tatsächlich zu beachten, in welchem Alter Denkleistungen zu bestimmten Themen entwicklungspsychologisch überhaupt schon möglich sind.

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Die Medien, zumindest die öffentlichen Anstalten, bemühen sich immer noch rein sachliche Nachrichten zu senden.
Private Gazetten und ich natürlich auch, müssen das nicht.
Es ist wohl heute so, dass sich viele ihre Nachrichten aussuchen, immer die, wo auch ihre Meinung unterstützt wird.
Dieses Phänomen ist wohl Teil unseres Individualismus und der Filterblasen.
Die Kinder müssen Unterschiede zwischen Meinungsmache und neutrale Berichterstattung so früh wie möglich beigebracht bekommen.
In meinem Beispiel vom KZ ging es mir eher um die Eltern, wie kann man ein KZ auch im positiven Licht sehen.
Die Kinder sollten im Idealfall anschließend Fragen stellen und hoffentlich kompetente Antworten erhalten.

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Die Kinder müssen Unterschiede zwischen Meinungsmache und neutrale Berichterstattung so früh wie möglich beigebracht bekommen.

Hundertprozentiges Einverständnis! Und sie müssen die Kompetenz erwerben, entscheiden zu können, welche der genannten Quellen, auch unter eigenständiger Suche nach weiteren Informationen, zur Bildung einer eigenen Meinung geeignet sind, welchen sie nicht vertrauen und, dass sie eben nicht alles Vorgekaute blind übernehmen dürfen.

Private Gazetten und ich natürlich auch, müssen das nicht.

Das stimmt, wir MÜSSEN nicht sachlich und objektiv sein. Ist auch nicht einfach in einer Zeit, in der dies auch vielen "öffentlichen Anstalten" und überregionalen Zeitungen nicht durchgängig gelingt.
Dennoch erweist es sich immer wieder, dass das Bemühen um Sachlichkeit eher konfliktfreie Problemlösungsansätze bewirkt. So auch in diesem Dialog. Ich bedanke mich in Bezug auf das KZ-Beispiel für die Aufklärung eines Missverständnisses, die du in dieser Form sicher nicht geschrieben hättest, wenn ich dir verbal an die Gurgel gesprungen wäre - wovor ich mich knapp selbst disziplinieren konnte, weil ich mich natürlich nicht gegenteilig zu dem, was ich kurz zuvor propagiert habe, verhalten will... ;-)

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Solche Videos haben für mich nichts mehr mit Meinungsfreiheit und freier Meinungsbildung zu tun, sondern mit gefährlicher Meinungsmache.

Da stimme ich voll zu!

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Supi! Und ich bin mir sicher, dass wir beide damit nicht allein dastehen, selbst wenn so viele Beiträge auf der Chain anderes vermuten lassen.

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viele Beiträge auf der Chain anderes vermuten lassen

ein großes Problem, ja! Leider sind nicht alle Menschen in der Lage, Botschaften innerhalb der Zeilen zu erkennen. Einige Wissen das und können nichts dagegen tun (keine eigene Meinung/unzufrieden mich sich selbst) ! Da macht es ein Krimi schon einfacher .... Peng weg ... und da ist ja auch schon dein schrecklich Erlebtes.

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keine eigene Meinung/unzufrieden

Das sind die anfälligsten. Leider.

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Ich lerne :-)

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LOL... Ja, unter chaotischen Bedingungen, wenn ich mir mein SteemWorld so betrachte... ;-)

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oh ja, Ich löse dieses chaotische Rätsel demnächst auf.

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Menschen und angeborene Hemmung? Sprechen wir von der selben Spezies?

Schimpansen Männchen entstellen ihre oft unterlegenen Opfer, reißen ihnen gezielt Körperteile raus, Gesicht, Hände, Geschlechtsorgane. Es geht dabei um maximale Entwürdigung.

Menschen, neigen auch zu Gewalt gegen Unterlegene und eben auch zu Tribalismus (wirklich :D). Junge Männer gehen auf Kopf-Jagd, töten Kinder und Frauen des anderen. Menschen wie du und ich denen "das nicht angeboren ist" weil? Die anderen primitiv sind? Blöderweise passiert das auch in wenig regulierten aber durchaus zivilisierten Regionen wie Südamerika. Die kommen ganricht hinterher die Leichen der jungen Menschen zu identifizieren und haben Leichenstau.

Der präfrontale Cortex ist zwar eine Apparatur die uns ermöglicht, reflektiert viele Dinge aus tieferen Hirnregionen zu unterdrücken aber dennoch sind diese Impulse da. Und wenn jemand nicht erfährt, dass es von Vorteil ist ein auf lieb zu machen... gestern stand ich neben einer Mutter in der S-Bahn, deren Tochter sich aus Schutzsuche nah an ihre Mutter stellte und die Mutter sagte "grapsch mich nicht immer an, Mamma ist total fertig, muss schließlich noch arbeiten", war alles in allem nicht direkt an das Kind sondern so gesagt, dass das Kind vor allen gedemütigt und zurrückgewiesen wird.

Das schlimme ist, dass "statistisch männliche" Gewalt sehr, profan und auffällig ist, geschlechts neutrale Gewalt die auch von Frauen angewand wird durchaus gesellschaftsfähig ist und unter dem Deckmantel des "Guten" politisch Schule macht. Das Vorgekaue durch staatliche Medien, bei deren Berichtserstattungen gehört für mich auch zu Unterdrückung und somit zu Gewalt und skaliert viel schlimmer.

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Menschen und angeborene Hemmung?

Autsch, erwischt ;-)
Zugegebenermaßen habe ich für diese "Behauptung" nun keine wissenschaftlichen Belege. Ich würde welche finden (wobei ich auf die Suche gerade keine Lust habe), genauso, wie ich Essays mit gegenteiligen Gedanken fände. Das ist ja ein ganz großes Thema der Verhaltenspsychologie.
Bin einfach mal ohne weitere Recherche vom Instinkt der Arterhaltung und der Unbelecktheit eines Neugeborenen, das einfach nur Liebe und Geborgenheit "erwartet", ausgegangen.
Die Eigenarten der Schimpansen sind mir bekannt. Da wäre es eher wünschenswert, wenn jemand belegt, dass wir eher mit anderen Primaten, den Bonobos verwandt sind ;-) Das aber ehrlich gesagt nur fürs Gefühl.
Es spielen so viele Faktoren - definitiv nicht nur genetische und evolutionäre - eine Rolle, wobei die Sozialisierung/Erziehung samt eigener Erfahrungen meiner Meinung nach die wichtigste ist. Da kommt dann dein Beispiel mit Mutter und Kind in der S-Bahn ins Spiel.

Die ganze Thematik ist sehr, sehr vielschichtig. Fakt ist - und das unterscheidet uns definitiv von vielen Tieren und jedem Vergleich damit: Wir können uns - unabhängig von unserer Vorgeschichte - denkend entscheiden. Der eine benötigt für solche freien Entscheidungen mehr Unterstützung, der andere weniger. Meinungsmachende Manipulation ist keine Unterstützung - egal von welcher "Seite".

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"Wir können uns - unabhängig von unserer Vorgeschichte - denkend entscheiden. Der eine benötigt für solche freien Entscheidungen mehr Unterstützung, der andere weniger."

ja stimmt, da hab ich mich auch sehr darwinistisch ausgedrückt, wollte nur sagen dass ich verstehe warum es manchmal durchkommt. Die meisten von kooperativem Verhalten zu überzeugen, sollte natürlich nicht so schwer sein, es ist ja offensichtlich dass es zu Wohlstand und Sicherheit führt. Wenn wir miteinander kommunizieren dürfen und Zeit bzw. Aufmerksamkeit für unsere Nächsten haben. Hier auf Steemit läuft es für Social Media ja auch ungewohnt respektvoll.

Viele Grüße und ein schönes Adventswochenende

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Wenn wir miteinander kommunizieren

respektvoll

👏 👏 👏 ... 😃

Danke, dir auch ein schönes Wochenende beim 4. Lichtlein!

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Direkt so extrem wie von dir beschrieben (mit Lebensgefahr) habe ich es zum Glück nie erlebt. Aber ein paar harte Geschichten waren doch dabei. Was ich nie vergessen werde, ist der Blick, den die Täter bekommen, so voller Hass..

Das Video im Beitrag konnte ich leider nicht sehen (evtl. wurde es schon rauseditiert? Oder mein Laptop schaffts nicht..). Falls es in dieser Woche schon einmal gepostet wurde mit #deutsch, habe ich es aber vermutlich gesehen..

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Er spricht mir aus der Seele.
Eine nüchterne Berichterstattung bringt anscheinend in Zeiten der Click-Baits deutlich weniger Gewinn.. Für die Verlage/Journalisten müsste es aber die natürliche, d.h. gewinnbringende Entscheidung sein zu deeskaliern/objektiv zu berichten. Die Frage ist, wie man eine solche Berichterstattung forcieren kann, ohne zu zensieren.

https://www.sueddeutsche.de/leben/worte-eines-witwers-ihr-bekommt-meinen-hass-nicht-1.2741242

"Meinen Hass bekommt ihr nicht!"

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Meinen Hass bekommt ihr nicht!

Ein immens wichtiger Satz bzw. eine (reife) menschliche Haltung. Mit Hass gewinnt niemand etwas...

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Also, in diesem/meinem Beitrag war ja kein Video.
Ich beziehe mich auf ein Video, dass auf einer Twitter-Seite zu sehen war. Der Link dazu ist hier zu finden. Mittlerweile ist das Video gelöscht, da hatte die Polizei sogar im Beitrag direkt drum gebeten. Ob der Verfasser das Video selbst gelöscht hat oder es extern gelöscht wurde, weiß ich gar nicht.
Die Reaktionen in Kurzform und überspitzt:
Auf das Löschen --- Zensur!"
Auf das Video --- Ausländer raus!

Die Rede von Antoine Leiris ist ja stark und beweist wahre Größe!
Besonders gut - um wieder auf die Essenz dieses Beitrags zurückzukommen - finde ich, dass er die Täter direkt anspricht und nicht die gesamte muslimische Bevölkerung.

Die Frage ist, wie man eine solche Berichterstattung forcieren kann, ohne zu zensieren.

Richtig. Und das ist keine leicht zu beantwortende Frage, da die Thematik zu komplex ist. Vor allem ist es keine einfache Aufgabe für die Verantwortlichen. Nur auf Einsicht und "Netiquette" zu setzen bringt erwiesenermaßen nichts, echte Zensur von staatlicher Seite aus natürlich auch nichts. Schon gar nicht, wenn diese ausgenutzt wird, da kann ich die Gegner voll verstehen, bin selbst einer. Aber es muss einen Kompromiss geben, wenn wir merken, wir kommen mit beiden "Lösungen" nicht weiter.

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Angesichts seiner Vorgeschichte war der Beitrag von Antoine Leiris einer der wenigen Momente in meinem Leben in denen ich vor lauter Emotion heulen musste..
In dem Moment ein Vorbild wie Gandhi und Jesus.

Der Kompromiss wäre evtl. eine weiche Zensur, ähnlich den Warnungen auf Zigarettenpackungen. Nicht verboten, aber jeder soll nochmal darüber nachdenken, dass solche hasserfüllten Botschaften Gift für die Gesellschaft sind.

Und der Rest von uns muss, so wie Du in Deinem Beitrag, dialogsoffen und redebereit sein, gleichzeitig aber klar die Grenzen zeigen, bei denen Toleranz die Gesellschaft zerstören wird. Durchaus in beide Richtungen (rechts wie links um es mal stark zu vereinfachen).

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Der Kompromiss wäre evtl. eine weiche Zensur

Ja. Vielleicht. Am wichtigesten ist aber, dass man vernünftig und respektvoll miteinander im Austausch bleibt und populistische "Fronten" nicht aufgebaut bzw. verhärtet werden. Richtig. Aus keiner Richtung.

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There can be no simple response to this. Such complex issues. What are the limits of speech? Should there be limits and who decides what those are? What are my own biases? Have I scrubbed from my mind those I learned as a child?

I've been assaulted (no serious harm done) and harassed. The only common denominator of the perpetrators: they were all men.

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Yes, you're right, the subject is very complex. Meanwhile I also think it would have been better to write several articles in which everything I say is explained in detail, because not everyone seems to have understood what I am about.

But you have understood the essence: It's about what opinionated reporting does, how dangerous it is. Objectivity is enormously important in order not to endanger people who have nothing to do with it, even entire population groups.

the perpetrators [...] were all men.

And that way of reporting is in a public context exactly right: No one would think of hating all men after your experience and the neutral report! That you despise the perpetrators, and perhaps your family and friends to whom you reported the attack, too, is an acceptable reaction. But "the whole world" doesn't have to hit them too...

Thanks for your thoughts and your personal example.

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Thank you. This blog is so important. Skepticism is a valuable tool--skepticism of others, skepticism of our own perceptions.

One of my favorite lessons when I taught (high school history and government) was 'newspaper day'. I'd bring in a bunch of newspapers and show the kids how different editors chose to present news on front pages of the day. I'd explain that the shaping of public opinion began there, before an article was ever written. What was in a headline? How was it worded? Where was it placed? How large was the print? All of it reflected an editor's view and was intended to shape public opinion. I didn't have to say much. The headlines were the lesson.

So, you see, this blog is a home run for me. You did a good job :)

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Very interesting that the teaching methods regarding objective reporting in the USA are the same as in Germany. Yes, I can judge that well, because I am a teacher myself. German teacher. German German teaching teacher?! Well, you know what I mean... ;-)

Have a merry and peaceful Christmas, my friend!
Chriddi

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Zensur? Ja, die ist das Löschen von Videos und Informationen wohl. Und trotzdem finde ich es gut, wenn derartige Filme gelöscht werden.

Stimme ich dir voll und ganz zu

ABER,

Dafür braucht es keine gesetzliche Zwangsregulierung. Schon gar nicht wenn sie schon jetzt zur Zwangsmeinungsbildung missbraucht werden und weiter Schritte zur völligen Meinungskontrolle auf dem Weg sind.

Solche Videos zu löschen sollte eine grundlegende Maßnahme sein, die sich schon seit Internetexistenz in der Internetnetiquette manifestiert. Das wurde auch in all den Jahren so gehandhabt. Schon zu Zeiten, als die Politiker noch nicht mal einen Ahnung hatten, was das Internet überhaupt ist. Wobei ich mir bei den Meisten nicht sicher bin, ob sich das bis heute geändert hat.

Das Leben ist nun mal kein Ponyhof und wie du es selbst traurigerweise erlebt hast, passieren solche Dinge. Glaubst du die ändern sich, wenn man sie totschweigt oder aus dem virtuellen Sichtfeld löscht? Mit Sicherheit nicht.

Wie schützt du dich denn im realen Leben davor? In der Regel meidest du eben solche Plätze oder Situationen, wo man schon vorher absehen konnte, dass es dort raucht. Warum wendet man dieses Verhalten nicht im Internet an?

Das liegt ganz alleine an einem selbst, welche Seiten man frequentiert und wo man sich rumtreibt. Das gilt für das Internet genauso, wie im realen Leben. Wenn tatsächlich mal ein solches Video auftaucht, dann zwingt einen niemand dazu es sich anzusehen.

Das ist genauso, wie ständig Millionen von Menschen rumjammern, sie hätten wieder einen Virus auf dem Rechner, trotz Antivirensoftware. Obwohl ich diese Nonsens Software nicht nutze, hatte ich in all den Jahren noch NIE Probleme damit.

Und warum? Weil ich mir eben Gedanken darüber mache, wo ich rumsurfe und was ich anklicke und nicht völlig blind alles anklickere, was mir vor die Nase kommt, genauso wenig, wie ich dem nigerianischen Anwalt, der gegen eine Vorabzahlung zur Dokumentenbearbeitung, via Email in gebrochenem Deutsch erzählt, dass ich eine Millionenerbschaft von XY bekommen habe.

Wenn jemand der Meinung ist, es gäbe zu viele "Hassreden" auf Youtube, nur weil er/sie es als Hassrede definiert, dann soll er sich solche Videos eben nicht anschauen, sondern Tierdokus oder Youtube komplett ignorieren. So einfach ist das.

Geh mal mit einer BVB Kutte in eine Kneipe in Gelsenkirchen. Willst du jetzt einen weltweite Regulierung einführen, so wie es der EuGH ja getan hat, und Schalker Fankneipen verbieten, weil du dort mit deiner Borussia Tracht auf die Löffel bekommen hast? Nein, weil das nicht funktioniert.

Du kannst natürlich auch am Wochenende um Mitternacht mal ins Frankfurter Bahnhofsviertel gehen. Da gibts ständig mal Keilerei. Was denkst du wenn du jetzt zur Polizei gehst und sagst: "Können sie bitte das Bahnhofsviertel sperren oder besser noch abreissen, denn ich möchte das nicht mehr sehen!"

Die Reaktion der Polizei darauf werde ich dir nicht schildern müssen, denn die wirst du selbst erahnen können.

Wem willst du die Entscheidungsgewalt in die Hand geben, was gut und böse ist? Dir, mir, der Kanzlerin oder dem Papst?

Zensur ist Zensur und geht GAR NICHT!

Da kann man wegen mir extreme Einzelfälle anbringen, wie man möchte. Jemandem das Werkzeug in die Hand zu geben nun ganz allgemeingültig vollkommen willkürlich zu entscheiden, was man sagen darf und was nicht, wird in einer Dikatur enden, die ja in Dland schon soweit ist, gegen die Nordkorea ein freizügiger Streichelzoo ist.

Gerade heute hatte ich zufällig ein Gespräch mit einem Paragayischen Anwalt. Da ging es um das Thema, dass heute Massendemos der Polizei und Angestellte im öffentlichen Dienst waren, weil die ihre Weihnachtsgratifikation gestrichen bekommen sollen, während sich die Senatoren ihre Bezüge fast verdoppelt haben. Da sind die aber sofort auf der Strasse.

Dann hab ich ihm erzählt was gerade in D/EU abgeht. Noch sind die Südamerikanischen Länder nicht betroffen, weil sie weder was mit deutschen noch mit englischen Inhalten am Hut haben, aber wenn die ersten hier Inhalte gelöscht bekommen, die auf Spanisch sind, weil die Spanier genauso abdrehen würden, wie Murksel und Co, dann kannst du aber glauben, dass hier in der Hauptstadt die Hütte brennt und zwar solange, bis die höchsten Instanzen hier im Land sich gegen die absolute Frechheit aus Brüssel wehren, entscheiden zu wollen, was man hier in PY oder allgemein in Südamerika schreiben oder lesen darf und was nicht.

Ich hatte es ja schon in einem meiner Artikel geschrieben. Wenn in Deutschland jemand der Meinung ist er müsste deutsprachige Inhalte zensieren oder löschen, dann sollen sie es gefälligst so machen, wie es in China gehandhabt wird. Sollen sie von mir aus das komplette Internet bis auf RTL und den WDR in Dland sperren, wie sie lustig sind, aber das was da gerade läuft ist ein absolutes NoGo.

In umgekehrter Richtung geht es ja auch, denn ich kann zum Beispiel die Inhalte der öffentlich Rechtlichen in deren Mediathek zum grössten Teil hier nicht sehen mit dem Hinweis: Aus rechtlichen Gründen in ihrem Land nicht verfügbar.

Also soll mir keiner mit dem Argument kommen, das wäre technisch nicht machbar. Das ist gar kein Problem. Zur Not können ja Maas und Co mal in China nachfragen, wie das funktioniert, wenn sie in D zu doof dazu sind.

P.S. Kommen se doch mal im af-fb-channel vorbei

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Pepe, du machst mich feddisch... 😂

Da ich aus persönlichen Gesprächen weiß, dass du ganz genau verstehst, was ich hier meine, werde ich nicht detailliert auf deinen großen "Rundumschlag" eingehen. Aber etwas - für die, die mitlesen und daraus vielleicht falsche Schlüsse auf meine eigentliche Intention ziehen.

In der Essenz, was staatliche Zensur betrifft oder die freie Entscheidung eines Jeden, sich an "gefährliche" Orte zu begeben oder Videos zu gucken, sind wir uns doch einig.
Es geht doch in erster Linie darum, was nicht objektive (und auch einseitige) Berichterstattung bewirken kann. Lies dazu mal bitte, was ich @hamsterpoweriii dazu geschrieben habe, dann spare ich mir viel Text.

Natürlich kann man daraus schließen "Chriddi sucht immer Kompromisse, ist lieb zu allen, hat keine Lösung und im Endeffekt nicht mal 'ne eigene Meinung." Aber das stimmt ja nicht. Natürlich habe ich meine Meinung, teilweise sogar (selten, dazu habe ich allein beruflich mit zu vielen Menschen unterschiedlichster Couleur zu tun) vorurteilsbehaftet. Aber ich werde mich hüten, diese pauschalisiert öffentlich kundzutun. Nicht etwa, weil ich Angst vor irgendwelchen Schlägern hätte (natürlich gibt's die immer und überall (in jeder Gesellschaftsschicht) und sie "tun" es natürlich auch trotz Verbot der Körperverletzung weiter, das kann niemand verhindern), sondern weil ich mit meiner Stimme keine Massen (ungerechtfertigter Weise, denn meine Meinung ist nicht das A&O, es gibt noch viele andere) zu pauschalisierter Zustimmung oder Ablehnung bewegen will. Das geht nicht. Meine Erzählung führt nicht dazu, dass ich oder jemand nun Angst vor "allen blonden jungen Männern" habe. Verstehst du? Klar!
Wenn das Opfer (der Neo-Nazi, daraus hat er ja keinen Hehl gemacht), seine Verwandten oder Freunde die drei Täter nun auf der "Abschussliste" haben, ist das doch nachvollziehbar. Aber sollte - überspitzt gesagt - nun die ganze Welt über sie herhetzen? Sie und ihre "Gleichgesinnten"? Das gibt Krieg! Die Welt darf gern über die Tat und die Brutalität den Kopf schütteln und sich daraus ihre Meinung bilden. Die Täter (und nur die, niemand anderes) werden nach den entsprechenden Gesetzen verurteilt, eine "aufgehetzte Masse" darf das nicht tun. Punkt.

Wozu meinungsgefärbte Berichterstattung, die mit den Möglichkeiten des Internets immer einfacher von jedem verbreitet werden kann, führt, darum geht es. Es bringt nichts, tausend Beispiele und Gegenbeispiele anzuführen, damit dreht man sich ohne Problemlösung im Kreis. Deshalb ganz konkret auf das Video eingegangen: Drei Migranten verprügeln einen Jungen brutal, Grund unbekannt.
Ich habe totales Verständnis, wenn die Eltern des Jungen, Freunde, Bekannte etc. Wut auf diese Schläger kriegen, ihre eigenen Kinder schützen wollen und Maßnahmen ergreifen, die dazu beitragen (nicht alle Maßnahmen: Gleiches mit Gleichem zu vergelten wäre in diesem Fall ein Verbrechen, wie auch die Tat selbst). Was aber beim Publikmachen des Videos u.a. passiert ist, sind z.B. Kommentare von definitiv nicht direkt Betroffenen wie "Alle Flüchtlinge raus!" (stark zusammengefasst). Schwachsinn, da Verallgemeinerung. Und ich denke, das ist auch der Grund, warum die Polizei darum gebeten hat, das Video zu entfernen. Deeskalation oder so.

Puh. Jetzt ist es doch wieder viel zu viel geworden. Okay so?!

Kommen se doch mal im af-fb-channel vorbei

Wenn's der Meinungsbildung dient...

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Was aber beim Publikmachen des Videos u.a. passiert ist, sind z.B. Kommentare von definitiv nicht direkt Betroffenen wie "Alle Flüchtlinge raus!" (stark zusammengefasst).

Klar, da sind wir uns doch einig. Solche Hohlroller findest du aber immer und überall in beiden (allen) Lagern. Darum geht es doch. Um die Verallgemeinerungen, die aber zumindest aus meiner Sicht, derzeit ziemlich in eine Richtung gedrückt wird.

Das ist aber nicht die oben zitierte, sondern nur als kleines Beispiel von Tausenden die, dass beispielsweise 30% der "Ossis" die Demokratie nicht verstanden haben und pauschal in die inflationäre Nazikiste geworfen werden.

Und das nicht nur von Seiten der Bevölkerung, die eben eine andere Meinung hat, sondern massiv befeuert von den zwangsfinanzierten Medien, die sich neutral zu verhalten haben. Daran sind sie schliesslich gebunden und dazu verpflichtet.

Wenn's der Meinungsbildung dient...

Hm - soll es eigentlich gar nicht. Zumindest keine "Bildung" im Sinne von: Wir müssen uns jetzt irgendwie auf eine Meinung einigen, die wir bilden.

Würde auch bei jetzt fast 35.000 Mitglieder gar nicht funktionieren. Das gäbe ja komplettes Chaos. Und an dem Beispiel sieht man dann schon gut, dass es selbst bei einer recht kleinen Gruppe nicht zu machen ist, alle unter einen Hut zu bringen. Wie willst du das dann bundes- oder gar EU-weit schaffen?

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Klar, da sind wir uns doch einig.

Klar, wie so oft.
Und selbstverständlich geht es auch nicht, die andere "Seite", von dir als Beispiel angeführte, pauschal zu verunglimpfen - auch darüber sind wir uns einig.

die aber zumindest aus meiner Sicht, derzeit ziemlich in eine Richtung gedrückt wird.

Hier divergieren unsere Meinungen und das ist überhaupt nicht "schlimm". Denn du stellst deine Aussage als deine Sicht, nicht als tatsächlichen Sachbestand, dar. In meinem Empfinden ist derzeit eher die andere Seite betroffen. Darüber kann man jetzt debattieren, muss man aber nicht. Wäre hier ganz bestimmt nicht zielführend und dient nicht mehr der Einigung über die "Sache" des Beitrags an sich - zumal wir uns darüber ja einig sind ;-)
Wenn du interessiert bist, habe ich mich hier nochmal abschließend ausführlicher geäußert.

Das Diskutieren wird mir gerade zu anstrengend, ich möchte jetzt ein friedliches Adventswochenende verbringen.
Denk bitte dran, dass auch in Paraguay keine 2-kg-Krötenschenkel zum Weihnachtsmenü gehören. Küss so ein Monster lieber. Es erscheint vielleicht keine Prinzessin, doch möglicherweise ein ganz lieber Gedanke einer solchen an dich ;-)

Bis bald,
Chriddi

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Will mich kurz fassen und @chriddi hat eh schon eine umfassende Antwort verfasst, die ich teile. Aber zu:

  • "[..]was man sagen darf und was nicht, wird in einer Dikatur enden, die ja in Dland schon soweit ist, gegen die Nordkorea ein freizügiger Streichelzoo ist."

muss ich doch meinen Senf hinterlassen. Genau solche Aussagen (vor allem wenn ich davon ausgehe, dass sie von einigen Mitmenschen ernst gemeint sind) diskreditieren sofort den ganzen Beitrag. Das ist wie wenn ich in einem Beitrag über männliche Gewalt schreibe: "Kann nicht sein. Die Amazonen haben ihre Männer auch lebendig gefressen."
Einfach: "Was zur Hölle!?!?"

Und tut mir jetzt ein bisschen Leid für meinen Beisreflex aber: Eine Auswanderung nach NK steht jedem (vermutlich) offen, wenn es in Deutschland wirklich so schlimm ist.
Mir persönlich ist China schon viel zu repressiv.

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Das ist doch kein Beisreflex. Alles gut!
Aber ich fasse mich kürzer. Deinem Vorschlag mit der Auswanderung bin ich schon 2011 nach dem Lissabon Vertrag gefolgt ;)

Warum ich micht trotzdem so engagiert gegen die Marschrichtung der EU stelle, obwohl sie mir hier in Südamerika egal sein könnte?

Weil mich die Regulierungen sogar bis hier rüber verfolgen. Mir wurden sämtliche Geldtransfermöglichkeiten gekappt, mir wurden sachlich neutral und unkommentierte geteilte Beiträge bei FB/Twitter etc gesperrt, nicht zuletzt das ganze Konto, obwohl ich Null mit dem Laden am Hut habe, uw.

Dazu ist vielleicht der Beitrag "Was erlaube EU" ganz interessant, damit du vielleicht meine Sichtweise bzw Situation besser betrachten kannst. Eine Meinung dazu will ich dir gar nicht "aufzwingen" oder dich beeinflussen.

Das steht mir gar nicht zu. Genauso wenig steht es aber der EU zu, zu bestimmen, was ich in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit wirklich voll umfänglich gilt, zu Gesicht bekomme oder sagen/publizieren darf und was nicht.

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Bitte verzeih mir kurz meine direkte Art:

Hmm, eigentlich klingst Du überraschend vernünftig. Nach den Buzzwords "Murksel" "Gutmenschen"und dem nordkoeranischen Streichelzoo, habe ich mich schon auf ein mühsameren Dialog eingestellt ;-)

Man sieht: immer offen bleiben :)

Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass sachliche Beiträge zur Löschung von Beitrag wie Konto geführt haben.. Außer sie waren so sachlich wie "Wie man Männer, die keine Sklaven sein wollen, massakrieren sollte: eine 10 Punkte ToDo Liste"
oder sonst ein menschenverachtender Text.
(Hatte statt "Männer" ein anderes Wort geschrieben, aber mein Gutmenschentum bringt es nicht übers Herz einen solchen rassistischen Scheiß auch nur als Satire zu schreiben..)

Kann ich mir aber bei den Beiträgen, die ich von Dir bisher gelesen habe nicht vorstellen.. Begriffe wie "Murksel" und Co. stören mich zwar, aber deshalb löschen ist ein Fehler.

Ansonsten bin ich auch dafür, dass die Meinungsfreiheit primär mal im eigenen Land verteidigt werden sollte, und im Ausland dem Ausland überlassen wird.

Wobei.. darf ein Deutscher im Ausland einen Anschlag auf die dt. Regierung planen? Oder ein Ausländer in Deutschland Nazisymbole verherrlichen? Oder wenn nur die Server in D liegen, bzw. gerade nicht dort sind?

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:)

Bin derzeit extrem eingeschränkt mit meiner Inetverbindung und hoffe zumindest der Kurzkommentar kommt durch, mit dem Verweis auf meinen letzten Artikel:

https://steemit.com/deutsch/@peppermint24/zensur-eine-zusammenfassung-und-ist-stand-analyse-413

Das könnte schon einiges beantworten, aber ich werde auch auf andere Details noch ausführlicher antworten. Wenn der Kacksdrecksmurrxinernetverbindungsscheiss es zulässt eventuell auch in einem Artikel. Grüße über das Teich.

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Habe den Artikel gelesen und kann nur zustimmen.
Sobald ich ein bisschen mehr Zeit habe, kommt noch ein ausführlicher Kommentar :-)
Frohes Fest wünsch ich in der Zwischenzeit :-)

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Liebe Chriddi, danke für deinen Artikel! Stark würdest du sagen ;-) Ja, ich gebe dir in Allem Recht. Auch ich habe zum ersten und zum letzten Mal solch ein Video angesehen, was mich ja zu einem Post veranlasst hat, in dem ich schlussendlich bei der Würde des Menschen gelandet bin. Also hat es auch sein Gutes, wie eben auch deinen Artikel. Ich schätze deinen klaren Blick - danke dafür.

[...] Im Anschluss an die ohne Zwischenfälle verlaufende Veranstaltung wurde ein Mann durch Fußtritte mehrerer Personen lebensgefährlich verletzt.

Objektive Berichterstattung ist selten geworden und wenn, dann wird sie inzwischen als "lieblos" empfunden.
Wir alle sind "Meinungsmacher" und müssen verantwortlich damit umgehen.

Ja, so etwas wurde (wird?) in der Schule beim Verfassen der Textform Bericht, die objektive Informationsquellen nutzen sollten, als Fehler angestrichen.

Gute Frage, denn "Schule" ist eben auch ein "Meinungsmacher". Schön, dass es in Schulen noch vernunft-begabte Lehrer gibt. ;-) Liebe Grüße Kadna

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Danke für deine lobende Rückmeldung, liebe Kadna.

Ja, dich hat das Video zu Gedanken über Würde, mich über Pauschalisierung und Berichterstattung animiert. Und es gibt sicher noch ganz andere Aspekte.
Es ist wichtig, dass wir uns nur einzelne herausgepickt haben, denn wenn zu viel auf einmal bearbeitet wird und beachtet werden muss, kann man sich leicht verheddern und ist am Ende selbst derjenige, der pauschal alles in einen Topf wirft. Am Ende führt Kooperation (wenn auch nicht abgesprochen) zum Ziel, alle Aspekte, alle Seiten zu beleuchten. Vielleicht ;-)

"Schule" ist eben auch ein "Meinungsmacher"

Oft leider ja. Dürfte sie aber nicht sein. Schule soll helfen, die Kompetenz zur Meinungsbildung zu entwickeln.
Das Objektivität dabei nicht immer einzuhalten ist und sowieso unglaublich schwer ist, weiß ich ja nur allzu gut. Zum einen sind auch Lehrer Menschen zum anderen sind wir an ein System gebunden.
Ja, ich bin als Lehrer auch ein Mensch mit einer eigenen Meinung. Ich muss mich aber zumindest bemühen, diese nicht in Gänze weiterzugeben. Zumal ja ohnehin in Frage gestellt wird, ob diese übernommen wird oder pubertierende Schüler sowieso am besten genau das Gegenteil von dem denken wollen, was ihre Lehrer für richtig halten... ;-)
Aber ich muss - bei allem Menschsein - auch professionell handeln, mich auf unterschiedliche Gesprächspartner und Meinungen einstellen und diese sachlich reflektieren können. Als wenn das nicht schon schwer genug (aber erlernbar) wäre, muss ich z.B. in Elterngesprächen sogar dazu in der Lage sein, Gesprächspartner, die nicht bei der Sache bleiben können, durch geschickte Gesprächsführung wieder dazu zurückzubringen. Naja, du kennst das ja...

Liebe Grüße,
Chriddi

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Ich wusste schon, warum ich kurz vor der ersten Staatsprüfung abgebrochen habe. ;-) Wobei Elterngespräche natürlich oft herausfordernd sind - egal in welcher Institution man sich befindet. Zur Aufmunterung schicke ich dir !BEER oder lieber !COFFEA und die STEEM-Maus LG zurückqjrE4yyfw5pEPvDbJDzhdNXM7mjt1tbr2kM3X28F6SraZk8V4iAeANL4N4drhbvbh5TsVZZ4ZNEsRTbZYQpoAXnFbMeN5yTzZKzWbRxpvLbL6twuyJpQuwMP.gif Kadna

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Kadnaaaaa...
!COFFEEA wird mit Doppel-E geschrieben... 😂

An alle Mitleser: Doch, das war jetzt lustig, weil Kadna das (bei mir) immer wieder passiert. Man könnte schon fasst Absicht annehmen... 😉

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LOL Erwischt... Da traue ich mich endlich mal wieder Kaffee zu verschenken, und dann so was!!!! COFFEEA ICH LERNE JETZT 😂

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Vielen Dank für Deinen Bericht, nur mit einer Sache stimme ich überhaupt nicht überein:

"Solche Videos haben für mich nichts mehr mit Meinungsfreiheit und freier Meinungsbildung zu tun, sondern mit gefährlicher Meinungsmache."

Das ist - Entschuldigung - typische linke Propaganda. Nicht der Täter ist gefährlich, sondern das Video darüber. Nicht die Tat, sondern das Reden darüber. Eine absurde Verdrehung der Tatsachen.
Wäre es besser, all diese vielen Einzelfälle zu verschweigen, damit zarte Seelen nicht aufgewühlt werden und die Schlafschafe weitermachen können in ihrem Alltagstrott und Wahlverhalten?
Nein, finde ich nicht. Man muß den Leuten schonungslos zeigen, was in ihrem Land heute abgeht.
Und weil viele, ja so gar die Mehrheit, angeleitet von Politik und Presse, genau das macht wie die 3 Figuren in Deinem Bild, haben wir heute diese Zustände.

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mit einer Sache stimme ich überhaupt nicht überein

Das ist dein gutes Recht und deine Meinung, die ich respektiere.

Allerdings kann ich - trotz Entschuldigung - deine Folgeargumentation nicht gut heißen.
Mit "typisch" verallgemeinerst du - tust genau das, was für eine konstruktive Diskussion nicht hilfreich ist. Von "links" und "rechts" wird in meinem Beitrag nirgends gesprochen. Und Propaganda ist das schon mal gar nicht, sondern meine Meinung. Die musst du nicht annehmen, so ein Quatsch. Du darfst sie aber respektieren, sie enthält nämlich nichts "Schlimmes" oder "Extremes".

Die Schlüsse, die du aus meiner Meinung ziehst, sind nicht korrekt.
Natürlich sind die Täter gefährlich. Die in dem Video genauso wie die in meinem Beispiel.
Natürlich ist das Video nicht gefährlich. Vermutlich ist es sogar ein sehr nützlicher Filmbeweis für Polizei und Gericht - die, die Täter nach unseren Gesetzen verurteilen und bestrafen dürfen. Und nur die. Und nur die Täter, nicht deren gesamte Verwandtschaft.
Für gefährlich halte ich (meine persönliche Meinung, kein festgeschriebener Ist-Zustand) die Verbreitung in rasender Geschwindigkeit, damit "Schafe", die daraus keine differenzierte Meinung bilden können, den pauschalisierenden Vorkauern blind folgen und am Ende alle verdammen, auch die, die definitiv nichts getan haben.

Ich glaube, du bist niemand, dem ich erklären muss, warum ich den letzten Satz geschrieben habe, ich halte dich bei allen Meinungsverschiedenheiten für intelligent.
Ich weiß nicht, was "die drei Figuren" für Jungs waren. Vielleicht waren es (organisierte) gewaltbereite Personen, die grundsätzlich was gegen alle Skinheads (daraus machte das Opfer keinen Hehl) haben. Vielleicht waren sie gleicher "Gesinnung" (es gab damals auch eine Art Bandenkrieg in der Stadt). Vielleicht waren es Bekannte, die privat eine Rechnung mit dem Mann offen hatten. Ich weiß es NICHT. Und es ist auch unwichtig, denn nur eines ist wichtig: Es waren brutal gewalttätige junge Männer. Und ich schwöre dir: Würde es davon ein Video geben, würde man sich über die furchtbare Gewalt aufregen und sich freuen, wenn die Täter eine gerechte Strafe erfahren, nicht aber alle blonden Männer in den Knast stecken.
Ich weiß, dass du den Sarkasmus im letzten "Beispiel" erkennst. Also picke ihn bitte nicht als "Vergleich von Äpfeln mit Birnen" heraus.

Es geht hier nicht um rechts/links, gut/böse, schwarz/weiß, sondern um objektive Berichterstattung und den Umgang damit.

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Ich wollte in keinster Weise inkriminieren, dass Du links oder rechts seiest. Ich meinte nur, dass die gleiche Argumentation auch von Linken benutzt wird, um zu vertuschen, was passiert.
Dein Argument ist, dass die Verbreitung des Videos dazu führen könnte, dass sich gewisse Ressentiments in der Bevölkerung bilden könnten gegen bestimmte Gruppen und dass viele dann unschuldig verdächtigt werden. Ja, diese sind Opfer, das stimmt. Aber was ist mit den vielen Opfern tatsächlicher Gewalt? Sollen die alle verschwiegen werden, und geduldet, dass durch ein konsequentes Wegschauen der status quo perpetuiert wird? Das wird zu weiteren Opfern führen. Und hier sind die Opfer nicht zu unrecht Verdächtigte, sondern enden verletzt im Spital oder noch Schlimmeres. DAS PASSIERT FAST TÄGLICH.
Bei der Abwägung, was schlimmer ist - und jede Abwägung ist für EINEN EINZELNEN immer unfair, bin ich dafür das zu tun, was vielleicht dazu beiträgt, das in Zukunft diese masseneinwanderungsverliebte Regierung abgewählt wird. Und dazu gehört, dass manchmal unbequeme Wahrheiten ins Volk getragen werden.

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Mein Argument hast du nun richtig wiedergegeben. Und es bezieht sich nicht nur auf das Video, sondern insgesamt auf die Möglichkeit für eine unüberschaubar große Menschenmenge, schnell an nicht objektive Informationen zu gelangen und über diese sofort, oft unreflektiert, herzuziehen.
Wichtige Informationen verbreiten sich auch so, das war schon immer der Fall, sogar zu Postkutschenzeiten und früher. Und daraus kann man dann Schlüsse ziehen. Jede Information, die nicht sachlich ist, ist in irgendeiner Form zielführend und das kann gesteuert, manipuliert und geschürt werden. Allgegenwärtige Handhabe, gefährlich, wenn damit massenhaft "Schafe" (aus allen "Richtungen"), die gar nicht denken oder nicht bereit sind, alle Seiten einer Medaille zu betrachten, aufgestachelt werden.

Warum habe ich mein Erlebnis geschildert, dies mit dem Video verglichen und legte das Gewicht auf objektive Berichterstattung?

  • Klar, ganz plump: Schaut mal, es gab auch lange vor erhöhter Migrationsbevölkerung fiese, brutale Gewalt!
  • Die Täter sind in jedem Bereich zu verurteilende Täter. Wenn nicht weggeschaut wird, es zur Anzeige kommt, kümmert sich eine Instanz um die gerechte Strafe.
  • Das Opfer ist ein Opfer. Dem gebührt unser menschliches Mitgefühl, auch wenn man "die Art Mensch" nicht leiden kann, gar verabscheut, sogar weiß, dass die Person Ähnliches, vielleicht Schlimmeres (das bewerten am Ende Gerichte, nicht wir) bereits anderen angetan hat.

Hinschauen ist wichtig - in jedem Bereich. Verschleiern geht nicht - in keinem Bereich.

Nicht bei jeder Straftat werden die Täter gefasst und zur Rechenschaft gezogen. Das hat viele Gründe, meiner Meinung nach aber in der Regel nicht den Vorsatz, die ein oder andere Straftat einfach mal nicht zu verfolgen, weil das gerade zur politischen Meinung der Verantwortlichen passt.

Du sagst selbst, dass die "Nichttäter" Opfer seien. Nennen wir sie mal "Nebenopfer". Und hier kommen wir nicht mehr zusammen, denn die darf es meiner Meinung nach nicht geben. In keinem Bereich. Um jetzt doch mal auf die meiner Meinung nach derzeit größten drei "Baustellen", die auch auf dem Steem immer wieder aufgegriffen werden, zurückzukommen:

  • Nicht jeder AfD-Wähler ist ein Nazi, bloß weil einer der Parteiführer offiziell Faschist genannt werden darf.
  • Nicht jeder FFF-Jugendliche ist ein dummer Schulschwänzer, bloß weil sich einige keine tiefgreifende Gedanken machen und einfach mitlaufen.
  • Nicht jeder Asylant ist ein "Sozialschmarotzer" oder brutaler Schläger oder Terrorist.

Eine Lösung für all die Probleme, die uns umgeben, werden wir in Internet-Beiträgen und -Kommentaren nicht finden, schon gar nicht, wenn wir pauschalisierend aufeinander eindreschen. Die von uns gewählten Politiker debattieren darüber seit Monaten, gar Jahren. Und sie finden keine (alle) zufrieden stellende Lösung. Das wird auch nicht geschehen, auch nicht mit einer anderen Regierung. Eine Mehrheit wählt (Selbstverständlich ist nicht jeder Wähler mit jedem Parteiprogrammpunkt der Partei, die er wählt, einverstanden. Er wählt das, was seiner Meinung am ehesten entspricht, was er auch oft "das kleinere Übel" nennt.), damit wird den Bedürfnissen der "unterlegenen" Wählerschaft nicht entsprochen. Dumm gelaufen für den Einzelnen, aber der ist nun kein "Opfer", sondern der Verlierer in einer demokratischen Wahl und muss sich an die Gesetze der jeweiligen Regierung halten. Hinterfragen, Aufzeigen, Rebellieren - alles gestattet, solange das nicht zu Straftaten führt. Und dann wird wieder gewählt.

Ja, vielleicht findet eine andere Regierung, die du dann nicht abfällig titulierst, eine "Lösung".
Die größte Schwierigkeit in der Migrationspolitik stellt sich für mich durch die Beachtungsnotwendigkeit humanitärer Aspekte dar. Die darf niemand übersehen, auch keine neue Regierung.
Wenn der AfD-Wähler den Nazi-Stempel trägt, der Freitagsdemonstrant den Schulschwänzerstempel, ist das für die "Nebenopfer" ganz bestimmt total ungerecht. Doch sie werden es überleben. (Grundlos) abgeschobene Asylanten oder gar nicht erst aus dem Mittelmeer gefischte, überleben dies leider oft nicht.

Ich würde diese Diskussion nun gern abbrechen. Sie birgt die Gefahr des Aufgriffs globaler, unüberschaubarer Themen, ist bereits jetzt von der eigentlichen Intention des Beitrags über die Wirkung nicht objektiver Berichterstattung weit entfernt. Sie ist weder zielführend noch problemlösungsorientiert, kann es auch gar nicht sein. Sie reichte dazu aus, unsere Standpunkte in Kürze darzustellen, bei der Wahrnehmung dieser sollten wir es belassen, denn keiner von uns wird ernsthaft erwarten, den anderen hier überzeugen zu können.

Und so wünsche ich dir ein schönes Adventswochenende und ein friedliches Weihnachtsfest,

Chriddi

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Liebe Chriddi,

es tut mir leid, dass du das erleben musstest.

Übrigens: Das "Kopftreter-Video" habe ich mir auch nicht angeschaut. Ich halte so etwas nicht aus. Die vielen Videos von französischen Polizisten, die friedliche Demonstranten misshandeln, konnte ich mir auch nur 3 Tage lang anschauen. Danach konnte ich es nicht mehr ertragen.

Lieben Gruß, @double-u

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Vielen Dank für deinen Kommentar, lieber Werner.
Muss dir nicht leid tun. War 'ne Erfahrung. Schon heftig, wenn man merkt, wie der Körper auf das Anschauen solcher Gewalt reagiert. Und keine Angst, ich bin nicht traumatisiert. Du siehst ja, dass ich in der Lage bin, dass Erlebnis für ein sachliches Aufzeigen der katastrophalen Wirkung der heutigen "Berichterstattung", Informationsbeschaffung und des rottenartigen Umgangs damit zu nutzen.
Anstrengend ist im Moment nur der Dialog mit denen, die mein eigentliches Anliegen nicht verstehen oder nicht verstehen wollen... ;-) Um hier kein Forum für weitere Pauschalisierungen zu bieten, muss ich mich den Diskussionen (erstmal, ich weiß, wann "Mute-Time" ist) stellen, kann die Glotze nicht einfach abschalten. Und das ist auch gut so: Auf jede Aktion erfolgt eine Reaktion - das karmische Gesetz von Ursache und Wirkung - niemand weiß, wofür es einmal gut ist... ;-)
Liebe Grüße,
Chriddi

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Ich habe es mir auch nicht angeschaut. Wenn sich das keiner anschauen würde, dann würde es auch nicht soviele Gewalt-/ Unfall-/ Kinderpornografie-Videos... geben.

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Congratulations @chriddi!
Your post was mentioned in the Steem Hit Parade in the following category:

  • Comments - Ranked 10 with 47 comments
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Cool. Thank you.
I realize that we've been seeing a lot of each other lately... 😉

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Liebe chriddi, ich versuche es nochmal:
!Beer
LG

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Hi @chriddi!

Your post was upvoted by @steem-ua, new Steem dApp, using UserAuthority for algorithmic post curation!
Your UA account score is currently 3.657 which ranks you at #5953 across all Steem accounts.
Your rank has not changed in the last three days.

In our last Algorithmic Curation Round, consisting of 76 contributions, your post is ranked at #9.

Evaluation of your UA score:
  • You're on the right track, try to gather more followers.
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  • Try to work on user engagement: the more people that interact with you via the comments, the higher your UA score!

Feel free to join our @steem-ua Discord server

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Du bist eine geduldige und angenehme Person.

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😊 Danke dir! Diese lieben Worte sind äußerst wohltuend.

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Frohe Weihnachten für dich und deine Lieben!

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😊 Vielen Dank.
Schöne, frohe Feiertage wünsche ich Dir und den Deinen natürlich auch, lieber Werner!
Lieber Gruß,
Chriddi

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Hallo liebe Chriddi ich wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest 🎄🎁
Viele Grüße Atego🙂🎄

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Danke sehr... 😊
Auch dir und deinen Lieben frohe und friedliche Feiertage!
Liebe Grüße,
Chriddi

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